Ein Sonnenhungriger mit gelbblauem Sonnenschirm auf einem Sandstrand mit Blick auf das Meer
Alexandra Perl
Alexandra Perl
Reise

Sommerurlaub: Keine Schnäppchen erwartet

Italien und Kroatien gelten laut der ÖAMTC-Reisebefragung auch dieses Jahr als die Top-Reiseziele der Wiener Bevölkerung. Geraten wird den Summerurlaub, unter anderem wegen der Teuerungen, bald zu buchen. Last-Minute-Schnäppchen werden heuer nicht erwartet.

Die alljährliche Befragung der ÖAMTC-Touristik zur Reiseplanung hat ergeben, dass es trotz der schwierigen Umstände eine hohe Reiselust gibt. Repräsentativ für die österreichische Bevölkerung wurden 1.000 Personen zu Urlaubszielen, Budget und Art der geplanten Reisen befragt. Lediglich sieben Prozent der Befragten wollen heuer nicht verreisen.

Zwei Drittel gaben sogar an, diesen Sommer mehr als eine Reise unternehmen zu wollen. Mehr als die Hälfte hat vor, am Meer Urlaub zu machen. Die beliebtesten Destinationen sind dabei wie üblich Italien und Kroatien. „Je ein Viertel der Reisenden möchte hingegen am See, in den Bergen oder in einer Stadt den Urlaub verbringen“ erklärt Magdalena Draxler, ÖAMTC Touristikerin.

Auch Fernreisen geplant

Nach Italien und Kroatien gehören auch Griechenland, Deutschland, Spanien und die Türkei zu den Top-Urlaubszielen. Vor allem Reisende zwischen 16 und 29 Jahren zieht es ins Ausland. In der Altersgruppe 50+ plane nur jede zweite Person außerhalb Österreichs zu verreisen, so Draxler. 46 Prozent wollen im Inland ihren Urlaub verbringen und das am liebsten in der Steiermark, in Kärnten, in Oberösterreich und in Tirol.

Sieben von zehn verreisen mit privatem Pkw

Familien mit Kindern nutzen signifikant öfter den privaten Pkw für ihre Sommerurlaube – konkret 79 Prozent. Achtung ist allerdings bei den Maut-Gebühren geboten – mehr dazu in Unerwartete Urlaubspost: Mautnachzahlung. Alleinreisende nutzen nur halb so oft das Auto und gelangen lieber mit der Bahn ans Urlaubsziel. Auch diejenigen, die öfter als einmal im Sommer verreisen, nutzen lieber das Flugzeug oder den Zug statt dem Auto.

Stau vor Mautstelle
APA/SOBE HERMANN
Stau vor der österreichisch-italienischen Mautstelle

Zwei Drittel der Befragten haben angegeben, ein ähnliches Budget wie üblich einzuplanen. Das durchschnittliche Urlaubsbudget für den Sommer 2022 liegt bei 1.000 pro Kopf. Reisende über 60 Jahren haben dabei ein überdurchschnittliches Budget. Ihnen stehen ungefähr 240 Euro mehr zur Verfügung. Familien mit Kindern kommen im Vergleich zum Bevölkerungsschnitt mit 200 Euro weniger pro Person aus.

Reisefreudige sind zuversichtlich

Die Pandemie prägte das Reiseverhalten der letzten zwei Jahre. Nun kamen auch die Unsicherheiten des Ukraine-Kriegs dazu. Nur zwei von zehn Reisenden haben heuer jedoch vor, ihr Reiseverhalten zu ändern. Die Zuversicht der Urlaubsplanerinnen und Urlaubsplaner, dass die Reise auch wie gewollt stattfinden kann, ist groß. Sieben von zehn sind optimistisch eingestellt. Diejenigen, die etwas verändern möchten, gaben an entweder spontaner zu verreisen, verstärkt in Österreich Urlaub zu machen oder eine Covid-Versicherung abzuschließen.

Keine Hoffnung auf Last-Minute-Schnäppchen

53 Prozent der Personen, die nicht verreisen werden, gaben finanzielle Gründe dafür an. Laut Draxler wird sich auch noch zeigen, ob die aktuellen Preisentwicklungen bis zum tatsächlichen Reisezeitpunkt die Budgetplanung der Urlaubswilligen beeinflussen werden. Nicht nur die Teuerung werde am Urlaubsort zu spüren sein, sondern auch der Mangel an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Tourismus, so Dagmar Redel vom ÖAMTC. Sie empfiehlt, den Urlaub bald zu buchen und sich nicht auf Last-Minute-Schnäppchen zu verlassen.

Außerdem spitzen sich heuer erneut die Preise für Mietautos zu: Das Mietauto am Urlaubsort wird auch 2022 ein tiefes Loch in die Reisekassa reißen. Eine Entspannung der Preise zeichnet sich nicht ab, für die kommenden Ferien ist, wo der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel nicht geht, maximal Schadensbegrenzung möglich. Denn wenn es ganz schlecht läuft, ist nicht einmal für Alptraumpreise ein Auto zu kriegen – mehr dazu in Mietautopreise trüben Urlaubsfreuden.

Einreiseregeln bei Österreich-Einreise fallen

Österreich hebt alle wegen der CoV-Pandemie verhängten Einreiseregeln auf. Ab Montag 16. Mai 2022 ist bei der Einreise nach Österreich kein 3G-Nachweis mehr nötig. Eine Einreise ist damit wieder aus allen Ländern der Welt ohne Auflagen möglich. Das geht aus der am Freitagabend veröffentlichten neuen Einreiseverordnung des Gesundheitsministeriums hervor. Begründet wurde die Aufhebung mit der derzeitigen epidemiologischen Lage.

Die bisherigen Regeln für Virusvariantengebiete bleiben offiziell bestehen, allerdings befindet sich derzeit kein Land auf der Liste der sogenannten Virusvariantengebiete. Sollte eine neue Virusvariante auftauchen, könnten damit für bestimmte Länder rasch wieder die Test-, Registrierungs- und Quarantänepflicht verhängt werden. Die neue Einreiseverordnung tritt am kommenden Montag in Kraft.