Jugendliche sitzen am Teich am Karlsplatz
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Wissenschaft

Krieg & Co.: Jugend dennoch optimistisch

Die Pandemie, der Ukraine-Krieg und der Klimawandel – diese Themen bereiten Sorgen, vor allem den Jüngeren in der Gesellschaft. Dennoch zeigt eine neue Studie des Instituts für Jugendkulturforschung, dass ein Großteil der Jugendlichen positiv in die Zukunft blickt.

Die Abstandsregeln sind zumindest für den Sommer Geschichte. Die Pandemie ist aber nicht vorbei und in der Ukraine herrscht Krieg. Dennoch: die Wiener Jugend lässt sich die Zuversicht nicht nehmen: „Ich muss ehrlich sagen, ich blicke eigentlich recht positiv in die Zukunft, zumindest versuche ich es“, erzählt eine Jugendliche am Karlsplatz.

Ein anderer sieht zumindest die eigene Zukunft positiv. „Ich hoffe natürlich, dass sich alles auch europaweit gut entwickelt und stabil bleibt.“ Wie sich Jugendliche mit den vielfältigen Krisen auseinandersetzen, untersuchte Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier in einer repräsentativen Studie mit 1.000 Jugendlichen, im Alter zwischen 16 und 29 Jahren.

Mehr als die Hälfte zuversichtlich

Die Ergebnisse zeigen: die Jugendlichen sind kämpferisch. Ihr Blick auf die Krisen unserer Zeit ist realistisch, sie wissen, dass sie in schwierigen Zeiten leben, aber sie resignieren nicht, heißt es. Ihre eigene Zukunft schätzen nur 12,1 Prozent der Befragten eher düster ein. Der Großteil, nämlich 55,3 Prozent sind eher zuversichtlich, was ihr weiteres Leben angeht, rund ein Drittel (32,6 Prozent) sieht der Zukunft mit gemischten Gefühlen entgegen.

Jugendliche in Zeiten der Krise

Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier untersuchte in einer Studie mit 1.000 Jugendlichen, im Alter zwischen 16 und 29 Jahren, wie sich Jugendliche mit den vielfältigen aktuellen Krisen auseinandersetzen. Demnach schauen mehr als die Hälfte der Befragten eher zuversichtlich in die Zukunft.

Anders sieht es bei der Einschätzung nach der Zukunft der eigenen Kinder aus. Nur 31 Prozent der 16- bis 29-Jährigen glauben, dass es ihre Kinder zukünftig einmal besser haben werden als sie. 34 Prozent denken, ihr Nachwuchs wird es gleich gut haben, aber 36 Prozent sind der Überzeugung, dass es ihren Kindern schlechter gehen wird als ihnen jetzt.

Unterschiede bei familiärem Hintergrund

Jugendkulturforscher Bernhard Heinzlmaier erklärt: „Wir haben keine Jugend, die völlig zerstört am Boden liegt und nicht mehr weiter weiß, sondern das ist eine Jugend, die die Herausforderungen annimmt und kämpfen will.“ Eine wichtige Anlaufstelle für Jugendliche sind auch die Jugendzentren der Stadt. Dort merkt man bei Jungen unterschiedliche Sichtweisen.

Viel hänge auch vom familiären Hintergrund ab, sagt Jugendarbeiter Clemens Roßbacher. „Es geht von Jugendlichen, die jetzt eher antriebslos sind und nicht mehr die Kraft haben, so wirklich weiterzumachen, wo man halt dann viel durch Entlastungsgespräche helfen kann, bis zu Jugendlichen, die jetzt Vollgas geben und sich Ziele gesteckt haben, die sie jetzt auch erreichen wollen.“