Entscheidend sind laut Kollaritsch das persönliche Risikoprofil und die Empfehlungen des Nationalen Impfgremiums. Über 80-Jährige sollen sich laut dem sofort auffrischen lassen, über 65-Jährige nur dann, wenn sie einer Risikogruppe angehören. Allen anderen rät der Tropenmediziner Herwig Kollaritsch, sich kurz vor der Abreise zu erkundigen, wie die Coronavirus-Lage im Urlaubsland gerade ist.
Nur bei Hochrisikogebieten
Eine Impfung empfiehlt er, wenn es sich um ein Hochrisikogebiet handelt, so Kollaritsch, – „was im Moment außer Südafrika kein Land sein dürfte“ – dann könne man eine Impfung vorziehen, „um diesem erhöhten Risiko zu begegnen.“ Wobei es auch da davon abhänge, was man in Südafrika macht: Bei einer Safari, wo man nur wenigen Menschen begegnet, sei das weniger wichtig als bei Städtetouristinnen und -touristen.
Die Entscheidung könne sehr kurzfristig gefällt werden, sagt Kollaritsch. Wenn es sich um eine Auffrischungsimpfung handelt, „ist es so, dass die Wirkung innerhalb sehr kurzer Zeit eintritt“. Nach einer Woche bereits ist ein sehr solider Impfschutz gegeben, sagt der Mediziner.
Warten auf Herbst empfohlen
Auf angepasste Impfstoffe zu warten, empfiehlt Kollaritsch aber dezidiert nicht. „So ganz sicher sind wir noch nicht, dass wir vor der Infektionswelle im Herbst Variantenimpfstoffe haben werden“, sagt er im Interview. Die derzeitigen Impfstoffe würden aber bei den Omikron-Varianten gut gegen schwere Verläufe schützen. „Ich würde sagen, wenn man keine absolute Notwendigkeit vor sich sieht, sich jetzt auffrischen zu lassen, was bei immunkompetenten Personen eher unwahrscheinlich ist, dann kann man es riskieren bis September zu warten.“