Baustelle Star Inn Hotel Hauptbahnhof Wien
ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Hotelkette Star Inn meldete Insolvenz an

Die Insolvenz über die Star Inn Hotelbetriebs GmbH ist eröffnet, wie das Handelsgericht Wien am Montag bekanntgegeben hat. Die Insolvenzursachen liegen in den Auswirkungen der Covid-19 Pandemie. Eine Fortführung des Betriebs ist geplant.

Das Unternehmen habe ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt, hatten die Kreditschutzverbände Creditreform und AKV kurz davor mitgeteilt. „Die Insolvenzursachen liegen in den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie“, erklärte Creditreform-Geschäftsführer Gerhard Weinhofer. Von der Überschuldung sind den Angaben zufolge 101 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 64 Gläubiger betroffen.

Das 2006 gegründete Unternehmen betreibt acht Hotels in Wien, Graz, Salzburg und Linz. Die Hotels befinden sich in Stadtzentren, wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) ausführte. Es werde ein gehobenes Dreisternhotelniveau zu mäßig günstigen Preisen angeboten. Die Gästezielgruppen seien vor allem Geschäftsreisende und Touristen.

Unternehmen soll fortgeführt werden

Aktiva in Höhe von rund 7,8 Millionen Euro stehen laut Creditreform Passiva in Höhe von etwa 43 Millionen Euro gegenüber. Der AKV berichtet „laut bisher vorgelegten Unterlagen“ von Schulden im Ausmaß von 15,451 Millionen Euro. Das Unternehmen soll fortgeführt und über einen Sanierungsplan entschuldet werden. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent, zahlbar binnen zwei Jahren ab Annahme des Sanierungsplans, angeboten.

„Das Abgleiten in die nunmehrige Insolvenz wird im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie und den damit zusammenhängenden Auswirkungen auf den Städtetourismus und insbesondere auf die Hotelbetriebe der Star-Inn-Gruppe gesehen“, so der AKV weiters. Letztlich seien auch außergerichtliche Sanierungsbemühungen trotz intensiven Einsatzes der Geschäftsführung gescheitert, und es habe die Insolvenz beantragt werden müssen.

Star Inn im Sonnwendviertel
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Die Hotelkette Star Inn hat Insolvenz angemeldet

Der am Handelsgericht Wien angebotene Sanierungsplan soll aus der Unternehmensfortführung sowie durch einen Investoreneinstieg auf Gesellschafterebene finanziert werden. Es seien bereits umfangreiche Sanierungsmaßnahmen eingeleitet worden, betonte der AKV. Vorgesehen sei die Fortführung der Hotelgruppe mit einem neuen Investor, wie Star Inn in einer Aussendung am Montag betonte.

Hotelbetrieb sei nicht beeinträchtigt

Der Hotelbetrieb sei von der Sanierung in keiner Weise beeinträchtigt, hieß es vonseiten des Unternehmens. Alle Hotels würden weiterhin regulär betrieben und stehen den Gästen uneingeschränkt zur Verfügung. „Für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird sich nichts ändern, sie sind für die Zukunft von Star Inn das essenzielle Fundament. Nur so können wir nach wie vor für unsere Gäste in gewohnter Manier da sein – und das ist uns das Wichtigste“, so Geschäftsführerin Kathrin Garai. „Die Sanierung nach zwei harten Coronajahren ist jetzt leider der einzige Weg, um die Zukunft der Hotels gemeinsam mit einem Investor zu sichern.“

Sämtliche Hotels sollen „von einem strategischen Investor aus dem Hospitality-Bereich, mit dem die Verhandlungen bereits seit längerer Zeit laufen, weitergeführt werden“. Geplant sei weiters die Weiterentwicklung des Konzepts mit umfangreichen Investitionen an den Standorten.

Die Hotels sind den Unternehmensangaben zufolge der gehobenen Mittelklasse zuzuordnen, werden von einem internationalen Publikum frequentiert und richten sich sowohl an individuelle Geschäftsreisende als auch an Touristen. Die Star Inn Hotels stünden für „erstklassige Qualität zu attraktiven Preisen an Topstandorten“. Dieses Preis-Leistungs-Verhältnis werde auch künftig die Ausrichtung der Star Inn Hotels prägen, so das Management.