A23 Südosttangente Verkehr
ORF.at/Christian Öser
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Verkehr

Mehr Home Office für weniger Stadtverkehr

Ein radikales Umdenken in Bezug auf den Autoverkehr in der Stadt fordert die Stadtforscherin Katja Schechtner. Anlässlich der am Dienstag startenden Zukunftskonferenz der BOKU plädiert sie für mehr Home Office oder Rikschas als Transportmittel.

Menschen – oder auch Güter – mit Rikschas zu transportieren, das ist in Wien noch ungewöhnlich, aber für die Zukunft als Alternative zum Auto denkbar. Denn die Stadtforscherin Katja Schechtner ist überzeugt: Die durch den Verkehr verursachten Emissionen müssen radikal reduziert werden. Nur so könne man der Klimakrise entgegen treten.

„Wir machen uns jetzt über Rikschas und über Dreiräder lustig. Global gesehen transportieren diese aber die meisten Menschen und die meisten Tonnen in Kilometern. Jetzt verwenden wir eine Tonne Metall, um 70 Kilogramm Mensch von A nach B zu transportieren. Da kann man wohl auch eine kleine Rikscha verwenden, um die 70 Kilogramm Mensch mit vielleicht 150 Kilogramm Metall und der entsprechenden Energie durch die Gegend zu bringen“, erklärte Schechtner.

Zwei Tage Home Office entlasten Verkehr

Durch ein Umdenken und klare regulatorische Maßnahmen könne man viel bewegen, so etwa auch durch mehr Home Office: „Wenn wir nur an drei Tagen statt an fünf Tagen ins Büro fahren, dann entlasten wir die Mobilitätssysteme und verbrauchen weniger Energie – egal ob die aus fossilen oder erneuerbaren Quellen kommt“, so die Expertin im Radio-Wien-Interview.

Es gebe vor allem im städtischen Bereich schon Schritte in die richtige Richtung, so Schechtner – Stichwort: Begegnungszone Mariahilfer Straße. Insgesamt müsse aber die Mobilität in der Stadt deutlich verringert werden, so Schechtner weiters, und da zähle jede Innovation, wie etwa Rikschas – ob mit oder ohne unterstützenden E-Motor – als ergänzendes Angebot.

Zukunftskonferenz zu 150-jährigem BOKU-Jubiläum

Schechtners Ideen werden auch auf der „Featuring Future Conference“ der BOKU diskutiert. Noch bis Mittwoch stellt man sich dort interdisziplinär Fragen nach Lösungsansätzen in Zeiten von Klimakrise, steigendem Ressourcenverbrauch und Bevölkerungswachstum. Unter anderem wird debattiert, was es für eine nachhaltige Verkehrswende braucht, welche Unterschiede in der Mobilität es zwischen Stadt und Land gibt oder wie es zu schaffen ist, dass Menschen ihr Mobilitätsverhalten ändern.