Ein Mann mit einem Kind auf dem Arm und einem an der Hand wirft einen Schatten auf eine mit bunten Handabdrücken bemalte Wand einer Kindertagesstätte.
APA/dpa/Peter Kneffel
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Wissenschaft

Museen-Projekt zu Gesellschaftswandel

Nach einem erfolgreichen Pilotversuch im Vorjahr rollen ICOM Österreich und OekoBusiness Wien ihr Kulturangebot „10 x 17“ aus: Zehn Wiener Museen setzen sich mit 17 Nachhaltigkeitszielen auseinander, um zu einem Gesellschaftswandel beizutragen.

"Die 17 Nachhaltigkeitsziele sind ein Aufruf, sowohl auf individueller als auch institutioneller Ebene einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung unseres Planeten zu leisten. Unser neues Angebot ,10 x 17‘ soll zeigen, was Museen zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen können und was wir von Kunst und Kultur für den Wandel zu einer nachhaltigen Gesellschaft lernen können“, erklärte Thomas Hruschka, Programmmanager von OekoBusiness Wien.

Die „17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen“ (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) sind ein globaler Plan, um bis 2030 nachhaltigen Frieden und Wohlstand zum Schutz unseres Planeten zu fördern. Seit 2016 arbeiten laut UNO die Länder mit Hilfe dieses Plans daran, Armut zu bekämpfen und Ungleichheiten zu reduzieren. Wichtig dabei ist es demnach auch, Bedürfnisse und Prioritäten der schwächsten Bevölkerungsgruppen und Länder miteinzuschließen. Das „Wie“ soll dabei in nationale Entwicklungspläne übergeführt werden.

Abschlusswoche im Herbst

In Wien wählten bei einer Auftaktveranstaltung Anfang Mai verschiedene teilnehmende Einrichtungen jeweils zwei SDGs aus. Nun arbeiten die teilnehmenden Museen

  • Dom Museum Wien
  • Haus der Geschichte Österreich
  • Jüdisches Museum der Stadt Wien
  • Kunst Haus Wien
  • Museum Hundertwasser
  • MAK – Museum für angewandte Kunst
  • MuseumsQuartier Wien
  • Sigmund Freud Museum
  • Volkskundemuseum Wien
  • das Wien Museum

sowie die Vereinigung bildender Künstler*innen Wiener Secession dazu konkrete Projekte aus. Eine Schwerpunkt- und eine Abschlusswoche folgen im Herbst.

Angebote für Besucher und Mitarbeiter

Jedes der Museen wählte bei der Auftaktveranstaltung zwei SDGs aus. Konkrete Maßnahmen sollen erarbeitet werden, die zur Bewusstseinsbildung nach innen (Mitarbeiter) und nach außen (Besucher) beitragen sollen. Im Vorjahr reichten die Maßnahmen vom Tag der Artenvielfalt über Maßnahmen zur Überwindung von Sprachbarrieren bis hin zu Müllsammelaktionen und einem Repair-Cafe. Besucher konnten an Führungen, Diskursveranstaltungen und Workshops in den Museen teilnehmen.

Mag. Bettina Leidl, Präsidentin von ICOM Österreich, betonte die wichtige Rolle von Museen für gesellschaftliche Veränderungen: "Vor dem Hintergrund der massiven gegenwärtigen Krisen und deren Auswirkungen auch auf den Kulturbereich, wird deren Beitrag und Rolle für eine nachhaltige, gesellschaftliche Transformation umso relevanter. Museen und Kunstinstitutionen sind wichtige Akteure mit großer Wirkung, denen eine tragende Rolle bei der Gestaltung und Entwicklung unserer Gesellschaft zukommt. 10x17 zeigt, dass sich Museen und Ausstellungshäuser dieser Verantwortung bewusst sind.“