Parkbank mit Schrift "Lebe deine Liebe!
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CHRONIK

Regenbogenmonat: „Lebe deine Liebe!“

Der Juni wird in Wien zum Regenbogenmonat, die Stadt unterstützt mit der Kampagne „Lebe deine Liebe!“ LGBTQ-Themen. Die Community soll etwa durch Plakate, Screens und Straßenbahnen Aufmerksamkeit erhalten.

Wolfgang Wilhelm, Leiter der WASt-Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten, verwies am Montag bei der Präsentation der Kampagne darauf, dass „LGBTIQ-Personen, also Lesben, Schwule, bisexuelle, transgender und intergeschlechtliche Menschen in ganz Europa, und leider auch in Wien, immer noch Diskriminierungen in vielen Lebensbereichen erleben". Diese Diskriminierungen finden sowohl in der Familie, in der Schule, im Freundeskreis als auch in der Arbeitswelt und im öffentlichen Raum statt.

Mit der Kampagne „Lebe deine Liebe!“ sollen LGBTIQ-Personen und gleichgeschlechtliche Paare ermutigt werden, "sich nicht (länger) zu verstecken, sondern ihre Liebe zu leben – offen und selbstbewusst. Denn genau das macht sie aus – unsere Regenbogenhauptstadt Wien!“, so Wilhelm.

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Plakate zum Regenbogenmonat in Wien
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Plakat „Lebe deine Liebe!“ zum Regenbogenmonat
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Straßenbahnzeichnung zum Regenbogenmonat
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Parkbank mit Schrift "Lebe deine Liebe!
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Präsentation Plakate zum Regenbogenmonat mit Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr, , LGBTIQ-Sprecherin Nicole Berger-Krotsch (SPÖ) undWolfgang Wilhelm, Leiter der WASt-Wiener Antidiskriminierungsstelle für LGBTIQ-Angelegenheiten
PID/David Bohmann

Werbung mit Straßenbahnen und Screens

Sichtbar soll die Kampagne nicht nur durch Plakate, sondern etwa auch durch digitale Screens in U-Bahn-Stationen, Stadteinfahrts-Tafeln oder Citylights werden. Zudem werden drei „Regenbogen-Straßenbahnlinien“ unterwegs sein.

"Der bunte Regenbogen steht für Vielfalt – unter ihm haben alle Menschen Platz. Daher tragen wir den Regenbogen hoch und treten gegen Hass und Diskriminierung an. Jeder Mensch in Wien soll seine Liebe leben können!“, so Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) bei der Präsentation.

„Leider ist es in Österreich im Jahre 2022 immer noch rechtlich in Ordnung, Menschen aus einem Lokal oder Taxi zu werfen, nur weil sie schwul, lesbisch oder queer sind. Das ist untragbar. Als Regenbogenhauptstadt fordern wir daher den Bund auf, endlich zu handeln, um ein diskriminierungsfreies Leben für alle Menschen in Österreich zu ermöglichen. In Wien sagen wir ganz deutlich: Wien liebt Dich, egal wen Du liebst“, hieß es von LGBTIQ-Sprecherin Nicole Berger-Krotsch (SPÖ).

Fensterlparade am 5. Juni

Am 5. Juni findet von 11.00 bis 17.00 Uhr eine Fensterlparade statt. Wienerinnen und Wiener können ihre Fenster und Balkone mit Fahnen schmücken, die bei einem Infostand am Rathausplatz erhältlich sind. So soll ein Zeichen für Regenbogen-Vielfalt gesetzt werden, die über den Tag der Regenbogen-Parade hinausgeht.

Die Stadt hat heuer erstmals den „Regenbogenmonat Juni 2022“ gefördert. Dabei sollten Projekte unterstützt werden, die die Regenbogen-Parade ergänzen. Ein Schwerpunkt lag auch auf der Begegnung und dem Dialog von LGBTIQ-Personen mit der Gesamtbevölkerung.

Queere Bewegungen im Haus der Geschichte

Das Wiener Haus der Geschichte Österreich (hdgö) stellt im „Pride Month“ Juni queere Bewegungen in Österreich in den Mittelpunkt. Deren Forderungen und Errungenschaften werden im Web und auf den Social-Media-Kanälen des Zeitgeschichte-Museums, aber auch vor Ort vorgestellt – gezeigt werden ausgewählte Objekte wie das Song-Contest-Kleid von Conchita Wurst und der Pass von Alex Jürgen, der erste österreichische Reisepass mit dem Geschlechtseintrag „X“.

„Unser Haus steht dafür, jenen eine Stimme zu geben, die in der Vergangenheit nicht gehört wurden“, wurde hdgö-Direktorin Monika Sommer in einer Aussendung zitiert. „Im Pride Month setzen wir ein weiteres aktives Zeichen für Toleranz, Akzeptanz und die Vielfalt von Lebensformen innerhalb einer Gesellschaft.“

Am 8. Juni diskutiert das hdgö mit Fachleuten und Publikum zum Thema „Gendern im Museum“. Im Web gibt Leo Söldner per Video Einblicke zur Geschichte und Gegenwart von intergeschlechtlichen Menschen, ein Blogartikel über Reisepässe zeigt außerdem, wie diese schon vor hundert Jahren etwas über staatliche Vorurteile zu Geschlechtern verrieten.