Titanenwurz Andrang
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Chronik

Riesenandrang bei Titanenwurz

Die seltene volle Blüte des Titanenwurz im Botanischen Garten sorgt für einen großen Andrang. Die Pflanze blüht nur alle drei Jahre für 24 bis 48 Stunden, Montagabend endete bereits das Naturschauspiel.

Laut Michael Kiehn, Leiter des Botanischen Gartens, wird die Pflanze am Dienstag wieder zusammenbrechen. Somit hatten alle Interessierten nur noch am Montag bis 23.00 Uhr Zeit, die Pflanze zu besichtigen. Etwa drei Jahre dauert es, bis die Pflanze erneut so einen Blütenstand macht. Am Dienstag wird sich die Knolle von 80 Kilo wieder einziehen. Laut Kiehn macht die Pflanze in einem Jahr dann wieder ein neues Blatt.

Die Titanenwurz hat den lateinischen Namen Amorphophallus Titanum, was auf Deutsch übersetzt „gigantischer unförmiger Penis“ bedeutet. Das Exemplar im Botanischen Garten wurde mit dem Namen Willi getauft und somit nach dem Wiener Botaniker und Erforscher der Aronstabgewächse Heinrich Wilhelm Schott benannt. Viele Wienerinnen und Wiener stellen sich derzeit an, um das seltene Naturschauspiel mitzuerleben.

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Titanenwurz Andrang
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Titanenwurz Andrang
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Titanenwurz Andrang
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Titanenwurz Andrang
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Titanenwurz Zeichnung
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Gestank dient der Fortpflanzung

Auch den Gestank nehmen die Besucherinnen und Besucher in Kauf. An den Geruch würde man sich nach einiger Zeit gewöhnen, meinte eine faszinierte Besucherin, die in den Botanischen Garten kam, um die Blume zu zeichnen. Am ersten Tag sei der Geruch sogar noch strenger gewesen, so Kiehn. Während der kurzen Zeit der Blüte führen Experten nun verschiedene Untersuchungen zur Bestäubungsbiologie der riesigen Blume durch.

Stinkende Schönheit zieht Massen an

Im Botanischen Garten gibt es eine kleine Sensation: Die Titanenwurz blüht nach zwei Jahren wieder. Sie zählt zu den größten Blumen der Welt, blüht nur zwei Tage und stinkt außerordentlich. Viele Fans lassen sich das trotzdem nicht entgehen.

Am ersten Tag, dem „weiblichen Tag“, will die Titanenwurz höchstwahrscheinlich, mit dem bestialischen Gestank Aaskäfer, die ihre Eier in Kadavern ablegen, anlocken, so Florian Etl von der Uni Wien. Am Montag folgte der „männliche Tag“, an dem die Pollen der aktuell blühenden Titanenwurz einen Träger suchen. Sie stecken rund 24 Stunden im unteren Teil der riesigen Blüte fest und werden dann als Träger ihrer Pollen wieder in die Umwelt entlassen. Dazu gebe es wenige Beobachtungen aus Sumatra, wo die Titanenwurz heimisch ist.