Reinprechtsdorferstraße
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Verkehr

Politgerangel um Reinprechtsdorfer Straße

Vor wenigen Tagen sind die Pläne für die Neugestaltung der Reinprechtsdorfer Straße präsentiert worden. Es soll mehr Grün und breitere Gehsteige geben. Gegen eine Einbahnregelung für die Straße sprechen sich nun aber die Grünen aus.

Das Verkehrskonzept der SPÖ für die Reinprechtsdorfer Straße sei nicht schlüssig, kritisierten die Grünen. Es bringe weder weniger Durchzugsverkehr noch mehr Lebensqualität für die Bewohnerinnen und Bewohner. Vor allem der Bus 14 A müsse in beide Richtungen erhalten bleiben, denn diese Buslinie verbinde die Bezirke Favoriten und Neubau, erklärte der Mobilitätssprecher der Grünen Wien, Kilian Stark.

Zentrales Anliegen sei es, Margareten vom durchzugsverkehr zu befreien und so weniger Staus, Lärm und Luftverschmutzung zu haben. Voraussetzung dafür sei ein Verkehrskonzept mit Begegnungszone Reinprechtsdorfer Straße und Fußgängerzone Siebenbrunnenplatz. Thomas Kerekes, Grüner Bezirksvorsteher Stellvertreter, ergänzte, dass Wünsche und Ergebnisse der Bürger aus dem Beteiligungsprozess komplett ignoriert würden. Aber gerade diese gehörten in die Pläne für eine wirklich attraktive, klimafitte Reinprechtsdorfer Straße“.

Viele Fragen blieben offen

Die vorgestellte Umgestaltung drohe den Durchzugsverkehr durch den Bezirk fortzuschreiben, anstatt endlich ein neues autofreies Zentrum vorzusehen. „Warum wurde in der bestehenden Lösung keine einzige Maßnahme zur Verkehrsberuhigung umgesetzt? Warum gibt es keinen sicheren Fahrradweg? Warum sind in der skizzierten Lösung der SPÖ stattdessen zahlreiche Autoparkplätze – euphemistisch Mulitfunktionszonen – ausgewiesen? Soll zukünftig der 14A durch die Spengergasse geführt werden? Was ist mit dem bestehenden Baumbestand und der Idee auch dort eine fahrradfreundliche Straße zu errichten? Kein Wort mehr davon!“, wies Kerekes auf zahlreiche offene Fragen zum Konzept hin.

SPÖ: Einbahn bringe weniger Durchzugsverkehr

Die SPÖ wies die Kritik zurück. Die Grünen würden vergessen, dass sie zehn Jahre Zeit gehabt hätten, in ihrer Verantwortung für das Planungsressort die nun so heftig kritisierten Projekte einfach umzusetzen – wie etwa auch die Reinprechtsdorfer Straße –, anstatt jahrelang nur irgendwelche Skizzen und Renderings zu posten“, sagte SPÖ-Planungsausschussvorsitzender Erich Valentin. Verkehrsanalysen hätten zudem gezeigt, dass es mit der Beibehaltung der Einbahnführung weniger Durchzugsverkehr gebe.

Was die Neugestaltung der Reinprechtsdorfer Straße betrifft, so liegen die Vorteile der Neuplanung klar auf dem Tisch: Es kommen 32 neue Bäume statt laut Grünem Plan nur zehn, die Gehsteige werden bis zu sechs Meter breit, es gibt ausreichend Platz zum Flanieren und auch zum Radfahren, wenngleich in der ums Eck liegenden Kohlgasse eine Top-Radverbindung bis ins Wiental geschaffen wird. Selbstverständlich wären die Wünsche der Anrainer in die Neuplanung miteinbezogen worden, der Bezirk habe etliche Info-Veranstaltungen gemacht und die Nutzer involviert.