Ein Passant alarmierte am Samstag kurz vor Mittag die Einsatzkräfte, nachdem er auf einer Wiese vor einem mehrstöckigen Haus ein schreiendes Kleinkind entdeckt hatte. Die Wiener Berufsrettung versorgte den Buben notfallmedizinisch und brachte ihn dann in ein Krankenhaus. Es bestand der Verdacht einer „mittelschweren“ Verletzung, wie es hieß. Der Bub könnte mit einer Hüftfraktur noch relativ glimpflich davongekommen sein.
Denn wie sich herausstellte, war er aus einem Fenster im dritten Stock des Hauses auf die Wiese gestürzt. Eine ältere Schwester habe auf den Buben und andere Geschwister aufgepasst. Die 16-Jährige verließ demnach kurz das Zimmer, als das Kleinkind offenbar auf das Fenster kletterte. „Sie glaubte, dass das Fenster geschlossen gewesen ist“, sagte Polizeisprecher Christopher Verhnjak. Weitere Erhebungen seien im Laufen.
Appell zur Vorsicht an Eltern
Mit diesem Fall sind in Österreich im laufenden Jahr schon neun Kinder aus Fenstern in die Tiefe gestürzt. Im gesamten Vorjahr waren es laut Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) insgesamt zehn. Im Durchschnitt ereigne sich in Österreich alle vier bis fünf Wochen ein Fenstersturz eines Kindes. 13 seien in den vergangenen zehn Jahren in der Folge gestorben, so das KFV.
„Wir appellieren daher dringend an Eltern, beim Lüften ganz besonders achtsam zu sein und präventive Vorsichtsmaßnahmen zu treffen – wie beispielsweise das Anbringen von Fenstersicherungen“, betonte KFV-Direktor Othmar Thann.