Vom Wirtshaus ums Eck und dem Supermarkt, über Produktionsbetriebe und Großküchen bis hin zu Wohnheimen und Spitälern sowie den Wiener Märkten: Überall, wo Lebensmittel produziert, verkauft oder verarbeitet werden, sind die Inspektoren im Einsatz. Sie ziehen Proben aus Töpfen und Regalen, und lassen diese in Laboren untersuchen. Im Vorjahr waren es 20.366 Proben, davon mussten 143 als gesundheitsschädlich beanstandet werden.
So eingestufte Waren und Produkte werden umgehend aus dem Verkehr gezogen. „Die betreffenden Betriebe müssen die Konsumenten über die Medien warnen und informieren, natürlich gibt es auch entsprechende Strafen“, sagte Markamtsdirektor Andreas Kutheil.
Permanente, unangekündigte Kontrollen
In Österreich ist die Kontrolle von Lebensmitteln Ländersache. In Wien sind die meisten Inspektoren im Einsatz, um die Sicherheit von Lebensmitteln in Wien bestmöglich zu gewährleisten. Erst im Vorjahr wurde die Gruppe um 16 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen auf 66 erhöht. Sie exekutieren aber nicht nur das Lebensmittelsicherheits- sondern auch das Verbraucherschutzgesetz, etwa wenn es um gepanschtes Öl und somit Täuschung der Konsumenten geht.
Die Kontrollen finden unangekündigt und überraschend statt, an sieben Tagen die Woche und rund um die Uhr. So kann im Fall von Beschwerden rasch reagiert werden, prinzipiell aber auch die Gesundheit von Kunden gewährleistet werden: "Unsere Kontrollen sind ihre Sicherheit, denn Essen und Trinken müssen alle – und alle wollen wir sichere Lebensmittel“, so Kutheil.
Umfangreiche Ausbildung zum Lebensmittelinspektor
Um als Lebensmittelinspektor oder -inspektorin beim Marktamt zu arbeiten, wird eine einschlägige Schulausbildung mit Maturaabschluss vorausgesetzt. Danach ist eine Ausbildung zu absolvieren, die aus 9 Modulen besteht. Themenschwerpunkte wie Mikrobiologie, Toxikologie, Warenkunde und Lebensmittelrecht werden den Kursteilnehmern in 1440 Unterrichtseinheiten, sowohl theoretisch als auch praktisch, vermittelt. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit bestandenen Einzel- sowie einer kommissionellen Abschlussprüfung.
7. Juni „Tag der Lebensmittelsicherheit“
Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigen, wie wichtig solche Kontrollen sind. Nach einer globalen Schätzung erkranken jährlich etwa zehn Prozent der Bevölkerung nach dem Konsum von verdorbenen oder gesundheitsschädlichen Lebensmitteln. 420.000 Menschen sterben sogar daran. Die WHO geht davon aus, dass verunreinigte Lebensmittel über 200 verschiedene Krankheiten verursachen. Um darauf aufmerksam zu machen, erklärten die Vereinten Nationen den 7. Juni zum „Internationalen Tag der Lebensmittelsicherheit“.