Das Schloss Cobenzl wird derzeit generalsaniert – Ende September 2022 ist die Eröffnung des beliebten Ausflugsareals geplant
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Chronik

Neues Ausflugsziel am Cobenzl im Finale

Des Schloss Cobenzl wird seit dem Vorjahr saniert und umgebaut. Im Spätsommer soll das komplett neu gestaltete Ausflugsziel wieder eröffnen. Auch ein Cafe-Restaurant mit frei zugänglicher Terrasse ist vorgesehen.

Der Blick über Wien vom Cobenzl aus ist einzigartig. Das weiß auch Szenegastronom Bernd Schlacher. Er lässt das beliebte Ausflugsziel auf dem Wiener Hausberg seit April 2021 umbauen. Sein Pachtvertrag mit der Stadt läuft auf 30 Jahre – mehr dazu in Grundstein für „Weitsicht“ am Cobenzl. Auf dem Areal entstehen ein neues Cafe-Restaurant und ein dreigeschoßiges Panoramahaus. Das Schloss selbst und die Meierei wurden von Grund auf saniert.

„Wir planen Ende September die Eröffnung. Es kann sich wegen Corona und Krieg etwas verzögern, wenn wir etwas nicht geliefert bekommen, aber so wie es ausschaut, sperren wir Ende September auf“, sagte Schlacher gegenüber „Wien heute“. Die Kosten für den Umbau machen rund 20 Millionen Euro aus. Ein Viertel zahlt die Stadt, den Rest teilen sich Schlacher und ein Investor.

Visualisierung des neu errichteten Cafe-Restaurants beim Schloss Cobenzl
Weitsicht Cobenzl/Anderwald Claudio
So Soll das neue Cafe-Restaurant im Inneren aussehen

„Hochzeiten, Produktpräsentationen, was auch immer“

Herzstück für Ausflüglerinnen und Ausflügler wird das neue Cafe-Restaurant, das im Stil der 1950er Jahre gestaltet wird. „Das Cafe ist täglich geöffnet, Frühstück, Mittagessen und dann Jause. Innen haben wir 100 Sitzplätze und Außen 200 Sitzplätze“, sagt Schlacher. Auf dem Dach kommt eine frei zugängliche Terrasse ganz ohne Konsumzwang.

Das Schloss Cobenzl wird derzeit generalsaniert – Ende September 2022 ist die Eröffnung des beliebten Ausflugsareals geplant. Im Bild: Das neu errichtete dreigeschoßige Panoramahaus nebden dem Schloss
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Das neu errichtete Panoramahaus ist direkt mit dem Schloss verbunden

Nicht frei zugänglich, sondern nur zu mieten sind künftig das neu errichtete Panoramahaus, das Schloss und die Meierei. „Das kann man mieten für Hochzeiten, Taufen, Geburtstagsfeiern, Produktpräsentationen, Kongresse, was auch immer. Alle Locations sind mit Blick auf Wien“, sagt der Szenegastronom, der etwa auch das Motto am Fluss betreibt.

Lokalaugenschein bei der Cobenzl-Baustelle

Im Spätsommer soll das komplett neu gestaltete Ausflugsziel wieder eröffnen. Die Kosten für den Umbau machen rund 20 Millionen Euro aus, ein Viertel zahlt die Stadt.

Trotz Ausbaues keine neuen Parkplätze

Im Schloss wurden Zwischendecken herausgerissen, um so den historischen Saal wieder freizulegen. Bald schon sollen hier bis zu 500 Gäste Platz finden. Im Panoramahaus daneben sind es noch einmal mehr als 500. Doch bei den vielen erwarteten Besucherinnen und Besuchern dürfte wohl der Parkplatz nebenan zu klein werden.

Neue Parkplätze gibt es wegen der Lage im Grünland nicht. Aber „wir haben jetzt mit den Wiener Linien gesprochen. Und es ist geplant, dass die Buslinie 38A von Heiligenstadt herauf statt alle zehn Minuten im Fünf-Minuten-Takt fährt. Oder bei Veranstaltungen werden Schuttleservices angemietet“, so der neue Pächter.

Visualisierung des neu sanierten Saals im Schloss Cobenzl
Weitsicht Cobenzl/Anderwald Claudio
Im Saal des Schlosses sollen künftig bis zu 500 Gäste Platz finden

Wenn alles gut läuft und die Corona-Pandemie nicht wieder zu Einbrüchen führt, plant Schlacher das Dachgeschoß der Meierei auszubauen. Dort sollen dann vier bis fünf Zimmer für die Gäste zum Übernachten entstehen. Doch noch ist das Zukunftsmusik, jetzt gilt es erst einmal die Eröffnung des neu gestalteten Areals abzuwarten.

Areal mit zuletzt bewegter Geschichte

Und das Ausflugsziel hat eine durchaus bewegte Geschichte. 1907 kaufte die Stadt das Areal und legte mit einem Cafe den Grundstein für das beliebte Ausflugsziel. Zuletzt hatte die Stadt allerdings nur wenig Freude mit dem Areal.

2012 kündigte sie dem damaligen und mittlerweile verstorbenen Pächter Olaf Auer den Pachtvertrag. Dieser wehrte sich dagegen vor Gericht. 2017 kam es schließlich zur Zwangsräumung. Es folgten Zwischennutzungen und die Suche nach einem neuen, fixen Pächter.