Preis für Wien als transparenteste Gemeinde Österreichs
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Transparenz -Rangliste: Wien weiter Erster

Wien hat in der Rangliste der transparentesten Gemeinden Österreichs den ersten Platz aus dem Jahr 2019 verteidigt. Für die Wertung sind 50 Kriterien untersucht worden.

Die Rangliste von Transparency International Austria (TI) wurde zuletzt 2019 veröffentlicht. Der Index soll ein Messinstrument dafür sein, welche Daten und Informationen von den Kommunen veröffentlicht werden. Zu den 50 Kategorien gehören etwa Budget und Finanzen. Die entsprechenden Zahlen sind laut dem Ranking bereits in den meisten Gemeinden gut einsehbar.

Auch Informationen aus Bereichen wie Personalauswahl oder Raumordnung werden in hohem Ausmaß veröffentlicht – wobei es hier teils auch gesetzliche Vorgaben gibt.

Wien mit 87,45 Prozent der möglichen Punkte

Wien erreichte den ersten Platz mit 87,45 Prozent der möglichen Punkte. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) sah den Preis "als Ansporn, uns in den verschiedenen Bereichen der öffentlichen Verwaltung weiter zu verbessern“. Ludwig nannte als Basis für die Steigerung die Vergabeplattform der Stadt, die Stadt Wien App und Transparenz bei Förderungen der Stadt Wien. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) verwies auf den Regierungsmonitor, "auf dem jederzeit online über den aktuellen Fortschritt von mehr als 800 Regierungsvorhaben informiert wird“.

Auf Platz zwei der Rangliste folgte Wels mit 78,14 Prozent der möglcihen Punkte, dahinter folgen Linz (77,90 Prozent) und Graz (77,32 Prozent). Aufsteiger Wels verbesserte sich um 19,44 Prozentpunkte. „Schön, dass es auch Überraschungen gibt“, kommentierte Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende von TI-Austria, den Zuwachs. Die oberösterreichische Stadt habe sich in vielen Einzelpunkten verbessert, wurde betont.

Der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) berichtete, dass man sich mit Transperency International in Verbindung gesetzt habe, um zu erörtern, welche Maßnahmen zu setzen seien, um den Wert zu steigern.

„Luft nach oben“ bei Beschaffungswesen

Generell zeigten sich Geiblinger und TI-Vorstand Alexander Picker am Dienstag in der gemeinsamen Pressekonferenz mit Bürgermeister Ludwig, Vizebürgermeister Wiederkehr, Bürgermeister Rabl und dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) mit der Auswertung zufrieden. Zwei Drittel der 80 einwohnerstärksten Gemeinden habe sich verbessert, lediglich ein Drittel blieb weitgehend gleich, hieß es.

Eher unter dem Durchschnitt lagen in der Rangliste die Kategorien kommunale Unternehmen oder Beschaffungswesen. Letzteres gilt laut TI als korruptionsanfälliges Problemfeld. Hier wurde „Luft nach oben“ konstatiert.

Das Transparenzniveau korreliert durchaus mit der Größe der Orte. Sprich: Größere Gemeinden bzw. Städte schneiden meist besser ab. Laut TI-Österreich sind aber auch immer wieder kleinere Kommunen im vorderen Feld zu finden. Aktuelle Beispiele sind hier etwa Perchtoldsdorf (zehnter Rang) oder Hornstein (Platz 15).