Alfred Dorfer, Roland Düringer, Regisseur Harald Sicheritz
ORF/Hubert Mican
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Kultur

„MA 2412“-Beamte kommen 2023 zurück

Nach zwei Jahrzehnten kehren die beiden legendären Fernsehbeamten der Serie „MA 2412“, Herr Weber und Ing. Breitfuß, zurück auf den TV-Bildschirm. Soeben sind zwei neue Filme über die beiden Kultfiguren in Wien und Niederösterreich fertiggedreht worden.

Unter dem Titel „Weber und Breitfuß“ sind Alfred Dorfers und Roland Düringers Charaktere frühpensioniert und kommen trotz Antipathie nicht voneinander weg. Weber trägt jetzt grauen Vokuhila, Breitfuß weiterhin Toupet. Die Charaktere seien gealtert, aber dieselben geblieben, erzählte Düringer. Eine Fortsetzung sei möglich.

Comeback, aber keine Neuauflage

„Wenn ich mir einen Terence-Hill- und Bud-Spencer-Film anschaue und es keine Schlägerei gibt, bin ich enttäuscht“, sagte Düringer zur Unveränderlichkeit der Ex-Beamten. Das Wiener Amt für Weihnachtsdekoration, in dem die beiden ihr Unwesen trieben, gebe es allerdings nicht mehr. Und so fehlt auch der Weihnachtsmann, Herr Claus.

„Es geht darum, was mit den beiden ist, wenn sie nicht mehr bei der MA 2412 sind“, erklärte Harald Sicheritz, der nicht nur bei den neuen Filmen, sondern schon bei der 2002 zu Ende gegangenen Serie und dem dazugehörigen Kinofilm Regie führte. Gedreht wurden die Filme bis vor Kurzem in Niederösterreich und Wien, sie sollen voraussichtlich 2023 in ORF1 zu sehen sein.

Roland Düringer über „Weber und Breitfuß“

Roland Düringer über die neuen TV-Specials sowie die Kultfiguren Weber und Breitfuß

Anstoß für das Comeback sei „eine romantische Geschichte“ gewesen, erzählte Dorfer. Er sei mit Düringer in einem Kaffeehaus in Linz gesessen, als junge Menschen sie wegen „MA 2412“ um ein Autogramm gebeten hätten. „Sie waren noch gar nicht auf der Welt, als wir das abgedreht haben“, so Dorfer, der dadurch die Relevanz der Serie erkannte. Und auch Düringer und Sicheritz sind von der Zeitlosigkeit der Serie überzeugt. Keine einfache Neuauflage sollte es allerdings werden: Es gibt keine künstlichen Lacher mehr, außerdem handelt es sich nun nicht mehr um eine Sitcom, sondern um zwei in sich abgeschlossene 45-minütige Filme.

Komparsen bei Horrorfilm

Normale wie absurde Situationen bringen die beiden „Loser“ – so Sicheritz – wieder zusammen. Im ersten Film finden sie sich mit dem totalitären System einer Rehaklinik konfrontiert, im zweiten treffen sie als Komparsen eines Horror-B-Movies aufeinander. Gegenwärtigen Rufen nach politischer Korrektheit wollte man nicht entsprechen. „Satire verliert vollkommen ihre Berechtigung, wenn sie politisch korrekt wird“, meinte Dorfer. In einem zunächst geplanten dritten Film in Science-Fiction-Manier hätten die Ex-Beamten umerzogen werden sollen, weil sie eine Security-Dame mit „Mädel“ und „Fräulein“ ansprechen.

Dorfer und Düringer haben Drehbücher für drei Filme geschrieben, davon konnte man mit dem Produzenten ORF lediglich zwei realisieren, erzählte Düringer. Doch geht es nach den Schauspielern, so ist noch längst nicht Schluss. Weitere Ideen für Begegnungen von Weber und Breitfuß hätten sie zuhauf: Bei einer Führerscheinnachschulung, aber auch wegen eines Aufeinandertreffens ihrer noch unbekannten Frauen könnten die beiden einander neuerlich begegnen.

Alfred Dorfer über den Reha-Film

Weber und Breitfuß treffen im ersten Film unfreiwillig in einer Rehaklinik aufeinander.

Wunsch nach Filmreihe

Düringer kann sich eine Filmreihe vorstellen, in der jeder Film unterschiedlich ist und in einem anderen Milieu spielt. Er habe nur die ersten beiden Folgen gemacht, für die nächsten Titel würde wohl ein anderer Regisseur einspringen, meinte Sicheritz, der sich selbst als „Geburtshelfer“ bezeichnete. Die möglichen neuen Aspekte „von außen“ seien ein Mehrwert, ist Düringer überzeugt. Ein Darstellerensemble könne darin immer wieder in unterschiedlichen Rollen auftauchen.

Sendungshinweis

Wien heute, 8.6.2022

Grundsätzlich soll das „MA 2412“-Sequel aber etwas Besonderes bleiben. „Und besonders ist es dann, wenn es selten ist“, sagte Düringer. Die Filme könnten zum Beispiel einmal im Quartal an besonderen Tagen – etwa dem Ostermontag oder Staatsfeiertag – über die Bildschirme flimmern.

Der Dreh der beiden ersten Filme sei zwar sehr lustig, aber auch anstrengend gewesen, erzählte Dorfer. Nur acht Drehtage habe man pro Folge zur Verfügung gehabt. Er habe schon seit Jahren nicht mehr so viel gelacht wie auf dem Set, sagte auch Sicheritz, der sich schlecht vorstellen kann, „dass die Leute das nicht mögen“. Dabei sind neben Dorfer und Düringer unter anderem Frau Knackal, Monica Weinzettl – jetzt laut Sicheritz eine „in die Jahre gekommene Blondine mit piepsiger Stimme“, Andrea Händler, Eva Billisich, Nina Proll, David Jakob, Julia Edtmeier, Roland Penzinger, Johannes Silberschneider, Angelika Strahser und Anton Noori.