Awareness-Team am Karlsplatz
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Chronik

Comeback für „Awareness-Teams“

Die Stadt Wien wird auch in diesem Sommer wieder öffentliche Plätze mit sogenannten „Awareness-Teams“ betreuen. Sie sollen bei Konflikten vermitteln, bei Bedarf auch Hygieneprodukte verteilen und Müllsäcke zur Verfügung stellen.

Das Angebot wird es an stark frequentierten Orte geben, an denen sich viele – vorwiegend jüngere – Menschen treffen. Die Ansprechpartner werden am Karlsplatz bzw. im Resselpark oder am Donaukanal zur Verfügung stehen.

Wiens Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) hat die Teams im Vorjahr ins Leben gerufen. Die coronabedingte Sperre der Nachtgastronomie führte damals im Frühsommer dazu, dass vor allem im öffentlichen Raum gefeiert wurde. Die Partys sorgten letztendlich sogar für Polizeieinsätze und Platzsperren.

Awareness-Teams sind zurück

Die Awareness-Teams sollen zwischen Feiernden, Anrainern, Polizei und Stadt im Öffentlichen Raum vermitteln. Während des Lockdowns installiert, dann abgeschafft werden sie jetzt wieder eingesetzt.

Mehr Bedarf an konsumfreien Zonen

Die Awareness-Kampagne soll aber trotz der wieder geöffneten Lokale weitergeführt werden, wie Wiederkehr am Mittwoch erläuterte. Denn die Plätze würden weiter intensiv genutzt – die gestiegenen Preise dürften laut Stadt den Bedarf an konsumfreien Zonen zudem weiter vergrößern. Damit werde es weiter nötig sein, für Dialog und Deeskalation zu sorgen, etwa wenn es Konflikte mit Nachbarn wegen Lärm oder lauter Musik gebe, hieß es. Auch bei Auseinandersetzungen oder bei sexuellen oder rassistischen Übergriffen bzw. Diskriminierungen will man einschreiten.

Teams können keine Strafen ausstellen

Dabei wird vor allem informiert. Strafen kann der beauftragte Verein nicht ausstellen. Falls nötig haben die insgesamt vier – aus jeweils vier Personen bestehenden – Teams auch Erste-Hilfe-Utensilien, Tampons oder FFP2-Masken für die Heimfahrt mit den Öffis im Gepäck. Müllsäcke teilt man falls nötig auch aus, da es im Vorjahr immer wieder Beschwerden über verschmutzte Partyzonen gab.

Angesteuert werden die Plätze mit Lastenrädern. Geplant ist der Einsatz von 23. Juni bis 18. September an Freitagen, Samstagen und vor Feiertagen jeweils von 19.00 bis 4.00 Uhr. Zwei Teams sind für Resselpark und Donaukanal vorgesehen. Ihre Kolleginnen und Kollegen können nach Bedarf eingesetzt werden, wobei der Gürtel, die Innenstadt oder auch der Yppenplatz hier mögliche Destinationen sind.

SPÖ-Jugendsprecherin Marina Hanke versicherte, dass mit dem Projekt Pionierarbeit geleistet werde. Den jungen Menschen sei während der Pandemie viel abverlangt worden. Man müsse dafür sorgen, dass der öffentliche Raum ein lebendiger sei und genutzt werden könne.