Das Boden-Kunstwerk mit dem Titel „The Smile“ ist bisher die größte Arbeit des Künstlers Boicut. In der Fachsprache wird diese Art von Malerei als „Asphalt Mural“ bezeichnet. Der Wiener Künstler wurde vom „New York State Department of Transportation“ (NYC DOT) dazu beauftragt, mit Street-Art den Passantinnen und Passanten Freude zu bereiten und die New Yorker Straßen abwechslungsreicher zu gestalten.
Kunstwerk von Wiener in NY
Der Wiener Künstler Boicut hat in New York auf Einladung der Stadt in der Nähe des Yankee-Stadions ein riesiges dauerhaftes Kunstwerk auf Asphalt gemalt und gesprüht.
Boicut ist einer der ersten internationalen Künstler, der die Jury des „NYC DOT“ überzeugen konnte. Das „Mural“ hat eine Fläche von 750 Quadratmetern und ist in Boicuts beliebten Farben Blau, Rot, Gelb, Weiß und Pink gestaltet. Es befindet sich in der Macombs Road in Bronx. Dieser Stadtteil könne man als die Geburtsstätte von Street-Art bezeichnen, erklärte Boicut im „Wien heute“-Interview. Zu erreichen ist es von der 176th Street, einer U-Bahn-Station der Linie 4.
100 Quadratmeter in einer Stunde
Elf Monate soll „The Smile“ den Platz aufpeppen. Wenn es genehmigt wird, könne das Kunstwerk auch noch länger bleiben, so Boicut. Der Name des Werks ist kein Zufall. Das Smiley-Symbol hat für den Wiener Künstler eine große Bedeutung, weshalb er es auch auf seinen Finger tätowierte. „Wenn ich einen schlechten Tag habe, heitern mich Smileys immer wieder auf“, erzählte Boicut. Im Kunstwerk seien einige Smileys versteckt, um in New York gute Laune zu verbreiten.
Der Künstler, seine Partnerin Zahra und zwei Assistenten bemalten pro Stunde 100 Quadratmeter. In nur fünf Tagen konnten sie das Kunstwerk fertigstellen. Die großen Flächen besprühten sie mit einem am Strom angeschlossenen Farbspray, die kleinen bemalten sie mit einem Roller. Eigentlich plante der Künstler die doppelte Zeit für das Malen ein. Auch auf das wechselhafte Wetter müsse man Acht geben, so Boicut. Wenn die Farbe noch nicht getrocknet ist, könne diese durch einen Regenschauer über schon fertige Stellen rinnen.
Um einiges länger war jedoch die Planungsphase, die bereits im Februar startete. Besonders herausfordernd sei die Form des Platzes gewesen, da üblicherweise rechteckige Flächen geplant werden, erzählte Boicut. Die Skizze versuchte der Künstler aber trotzdem, abstrakt und grob zu halten. Wichtiger sei die Umsetzung am Platz gewesen, da die Passantinnen und Passanten das Werk nie als ein Ganzes, sondern immer nur einzelne Details davon sehen.
Weitere Aufträge in Österreich
Durch dieses Projekt entdeckte der Künstler seine Liebe zur Bodenmalerei. „Da ich leichte Höhenangst habe, freue ich mich, wenn ich für meine Kunst den Boden nicht verlassen muss“, so Boicut. Vor allem über seinen Instagram Account wurden nach dem Projekt in New York viele Österreicherinnen und Österreicher auf den Künstler aufmerksam. Er erhielt bereits einige ähnliche Anfragen im Inland. In wenigen Wochen erscheint außerdem die neue Auflage des Österreichischen Wörterbuchs, dessen Cover er gestalten durfte.