Gesundheit

Zwei Diphtheriefälle in Wiener Spital

In einem Wiener Krankenhaus sind laut Gesundheitsministerium in den vergangenen Tagen zwei Fälle von Diphtherie stationär behandelt worden. In einem Fall sei der Patient gestorben, im zweiten Fall sei der Patient auf dem Wege der Besserung.

Die Erkrankung ist in Österreich meldepflichtig. Im Rahmen dieser Meldepflicht wurden die beiden Fälle bekannt. Weitere labordiagnostische Abklärungen seien veranlasst worden, so das Gesundheitsministerium weiter. Die Gesundheitsbehörden an Ort und Stelle hätten die notwendigen Maßnahmen veranlasst. Die beiden Fälle seien auch den internationalen Gesundheitsbehörden gemeldet worden. Wo sich die Betroffenen angesteckt haben, wird derzeit abgeklärt – mehr dazu in Infektionsquelle bisher unklar (science.ORF.at).

Mann an Diphtherie gestorben

In den vergangenen Tagen waren zwei Fälle der meldepflichtigen Krankheit aufgetreten, die von Bakterien ausgelöst wird, teilte das Gesundheitsministerium mit. Die Männer wurden in der Klinik Favoriten betreut, der zweite ist auf dem Weg der Besserung. Laut Stadt Wien kamen die Patienten aus Niederösterreich zur Behandlung.

Die Krankheit tritt durch eine Impfung samt Auffrischung alle zehn Jahre hierzulande kaum auf. Seit 2014 wurden aber einzelne Fälle gemeldet, heißt es auf der Website des Ministeriums.

Grafik zur Infektionskrankheit Diphterie
Grafik: APA/ORF.at

Zwei Männer aus Niederösterreich betroffen

Die beiden betroffenen Personen sind Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker (SPÖ). Sie kamen aus Niederösterreich zur Behandlung in die Klinik Favoriten, die für ihre Spezialabteilung für meldepflichtige Infektionskrankheiten bekannt ist. Nähere personenbezogene Daten wurden von Gesundheitsministerium und Stadt Wien aus Datenschutzgründen nicht bekanntgegeben.

Ob die beiden Fälle miteinander Kontakt hatten, sei noch in Abklärung. Die Gesundheitsbehörden der Stadt gingen davon aus, dass beide Personen ungeimpft waren, und riefen die Bevölkerung dazu auf, ihren Impfstatus zu überprüfen und fällige Impfungen oder Auffrischungen nachzuholen. Das sei allerdings „nicht akut“ notwendig, beruhigte das Büro von Stadtrat Hacker, sondern etwa beim nächsten geplanten Arztbesuch. Generell gibt es in Österreich eine hohe Impfquote gegen Diphtherie, da die Immunisierung schon lange im Kinderimpfprogramm verankert ist.

Lokale Infektion bis hin zu Herzmuskelschäden

Diphtherie wird durch Gifte des Bakteriums Corynebakterium diphtheriae verursacht. Die Bakterien werden durch Tröpfchen und engen Kontakt übertragen. Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage. Das Krankheitsbild kann von einer lokalen Infektion (Nase, Rachen, Kehlkopfdiphtherie) über eine Infektion der Atemwege bis zu einer schweren toxischen Form (Herzmuskel-, Nieren-, Leberschäden) variieren.

Ausreichend geimpfte Personen können C. diphtheriae im Nasenrachenraum tragen und dieses übertragen, ohne selbst zu erkranken. Behandelt wird die Erkrankung mittels Antibiotika und Antitoxin. Das wirksamste Mittel zur Vorbeugung gegen die Erkrankung und einen schweren Verlauf ist eine Schutzimpfung. Das passiert im Rahmen der Sechsfachimpfung bei Kindern. Die erste Auffrischungsimpfung ist zwischen dem siebenten und neunten Lebensjahr empfohlen, danach alle zehn Jahre und alle fünf Jahre nach dem vollendeten 60. Lebensjahr.