50.000 bis 60.000 Tauben gibt es im Stadtgebiet, ergaben die Zählungen des Wildtierservice im Frühjahr. Im Herbst wird noch einmal gezählt, auch an jenen Stellen, an denen Tauben im Stadtgebiet ihr oftmals ungesundes, aber leicht verfügbares Futter suchen: „Wie zum Beispiel Essensreste und Brot – das ist ganz schlecht für die Tauben. Und das ist auch der Grund, warum sie zum Problem werden können – weil sie ihr natürliches Bewegungsmuster verlieren und nur noch sitzen und sich das Essen vor den Schnabel schmeißen lassen und durch den Durchfall auch viel verunreinigen“, so Günther Annerl vom Wildtierservice Wien.

Körnermischung wäre artgerechter
Seit Oktober läuft das Projekt des Wildtierservice. Es soll auch das Image der Taube verbessern, wozu es vor allem Wissen um die Wildtiere brauche. „Besser wäre zum Beispiel eine spezielle Taubenmischung mit unterschiedlichen Körnern. Damit würde man der Taube jedenfalls etwas Gutes tun, wenn die in kleinen Mengen artgerecht gefüttert wird“, sagte Wildtierbiologin Tanja Spreitzer-Polleres im „Wien heute“-Interview.
Taubenimage soll verbessert werden
Ein Forschungsprojekt des Wiener Wildtierservice soll das Ansehen der Tauben verbessern. Das Forschungsprojekt soll Maßnahmen fördern, die eine gesunde Stadttaubenpopulation in Wien sicherstellen.
Einigen sind Tauben nur Störenfriede, anderen liegen sie doch am Herzen: Das beweisen etwa mehrere Taubenkücken, die aus dem Nest gefallen sein dürften und von aufmerksamen Passanten bei der Wildtierstation abgegeben wurden. Hier werden sie wie viele Dutzende andere Tauben auch wieder aufgepäppelt und notfalls auch verarztet und versorgt.

Maßnahmen für gesunde Population
Ein Tier leidet etwa an Durchfall. „Es dürfte Kokzidien haben – sie ist ganz grün. Sie wird jetzt drei Tage lang behandelt, mit Gewichtskontrollen“, so Carina vom Wildtierservice. „Sobald der Durchfall weg ist, bleibt sie noch drei Tage hier, wird dann in unser Projekt aufgenommen, beringt und kommt sofort zurück ins Stadtgebiet“, ergänzt Annerl.
Der Ring am Fuß in unterschiedlichen Farben zeigt den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, aus welchem Bezirk und aus welchem Jahr die Taube stammt. Damit ist der Taube, aber auch der Stadt geholfen. Das Forschungsprojekt läuft noch Monate – am Ende soll es Maßnahmen geben, die eine gesunde Population der Stadttauben in Wien sicherstellen.