Mann mit Kamerarucksack
Nicola Corazza
Nicola Corazza
CHRONIK

Apple-Rucksackkameras unterwegs in Wien

Für ihr Konkurrenzprodukt zu „Google Street View“ macht Apple 360-Grad-Aufnahmen von Wien. Dafür sind derzeit Personen mit Rucksackkameras in der Stadt unterwegs. Abgelichtet werden unter anderem die Innenstadt und auch die ganze Donauinsel.

Mit „Look Around“ von Apple Maps kann man sich virtuell Straßen in 360 Grad anschauen. Für die Aufnahmen werden spezielle 360-Grad-Kameras genutzt, die normalerweise auf Autos befestigt werden. Doch in Wien kommen jetzt Kamerarucksäcke zum Einsatz.

Diese würden sonst dort verwendet, wo keine Fahrzeuge mehr durchkommen, erklärt Thomas Prenner vom Technologiemagazin Futurezone.at gegenüber Radio Wien: „Zum Beispiel kann man sich virtuell das MuseumsQuartier anschauen, wo Google vor ein paar Jahren mit einem Kamerarucksack unterwegs war.“

Karte der Stadt Wien, mit blau sind die Areale gekennzeichnet, die Apple mit Rucksackkameras aufnehmen möchte
Apple Maps
Die blau markierten Gebiete möchte Apple Maps mit 360-Grad-Aufnahmen erfassen

Apple-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter mit Rucksackkameras sollen nun große Teile der Innenstadt abgehen. Doch auch die Gegend rund um die U-Bahn-Station Seestadt, den Schlosspark Schönbrunn und die ganze Donauinsel möchte die Softwarefirma neben vielen kleinen Gebieten bis 13. Juli mit 360-Grad-Aufnahmen einfangen. Wie viel von dem geplanten Areal schon abgegangen wurde, konnte Apple auf Nachfrage durch wien.ORF.at nicht mitteilen.

Streitpunkt: Datenschutz

Heikel bleibt der Datenschutz: Apple verpixelt zwar automatisch Gesichter und Nummernschilder, wenn man sein eigenes Haus aber aus der „Look Around“-Funktion des kalifornischen Technologieunternehmens streichen möchte, muss man sich bei Apple melden. „Apple hat dafür mit MapsImageCollection@apple.com eine Mail-Adresse eingerichtet“, so Prenner.

Schon in der Vergangenheit waren 360-Grad-Dienste wie „Google Street View“ ein Problem für den Datenschutz: 2014 gab es Google, ein Vorreiter bei 360-Grad-Straßenbildern, auf, „Street View“ in Österreich einzuführen, weil die Auflagen zu streng waren. So hätten Kirchen, Spitäler und Frauenhäuser unkenntlich gemacht werden müssen. 2018 ging der Dienst dann doch online. Im Nachbarland Deutschland wird „Street View“ seit 2011 aus Datenschutzgründen nicht mehr aktualisiert.