Allee im Augarten
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CHRONIK

Augarten: „Eventzone“ für Grüne vom Tisch

Umbau-Überlegungen für den Wiener Augarten sorgen seit einigen Monaten für Diskussionen. Die Grünen Leopoldstadt hatten etwa befürchtet, dass eine „Eventzone“ errichtet werden sollte. Das sei nun aber vom Tisch, sind sie überzeugt.

Konkret geht es um den sogenannten Sechseckplatz neben dem Flakturm im Augarten. Dieser soll möglicherweise umgebaut werden. Katrin Völk, die Direktorin der zuständigen Bundesgärten, hatte im vorigen Spätsommer erklärt, dass Aufnahmen mittels Bodenradar gezeigt hätten, dass der Sechseckplatz während der Kaiserzeit auch für Konzerte genutzt worden sei.

Es sei nicht im Interesse der Bundesgärten, dass hier große Veranstaltungen stattfinden, so Völk damals. Aber der Platz sei eine Option für ein Nutzungskonzept, das könnte etwa auch ein Christkindlmarkt sein – mehr dazu in Warnung vor Baumfällungen im Augarten.

Baumfällungen laut Grünen „sehr weit weg“

Um den ursprünglichen, historischen Zustand des Sechseckplatzes wieder herzustellen, müsste eine Baumallee gerodet werden. Die Grünen Leopoldstadt starteten daraufhin eine Petition gegen die Fällung von über hundert Bäumen und gegen die Einrichtung einer „Eventzone“ auf dem Sechseckplatz.

15.000 Unterschriften wurden gesammelt. „Unsere Petition war ein Erfolg. Die Eventzone ist vom Tisch“, so der Grüne Bezirksvorsteher-Stellvertreter Bernhard Seitz nun gegenüber Radio Wien. Das sei bei einer Führung, die die Bundesgärten Ende Mai für die Bezirksvertreter veranstaltetet hätten, informell so kommuniziert worden, so Seitz. Die befürchtete Baumrohdung sei jedenfalls einmal „sehr weit weg“.

Bundesgärten: Erhebungsprozess läuft noch

Bei den Bundesgärten heißt es zu einem Aus für eine Veranstaltungszone im Augarten auf Anfrage von Radio Wien: „Wir können das weder bestätigen noch verneinen.“ Man befinde sich momentan noch im Analyse- und Erhebungsprozess. Aber: „Es gab nie eine konkrete Planung“, wird betont. Fix ist derzeit nur, dass die zwei großen Wiesen um den Flakturm jetzt einmal saniert werden.

Schriftlich führt ein Sprecher der Bundesgärten dann noch aus: „Um für den Augarten Grundlagen für ein zukünftiges Konzept zu erheben, führen die Österreichischen Bundesgärten in Zusammenarbeit mit der Burghauptmannschaft Österreich für verschiedene Bereiche eine Bestandsaufnahme durch.“ So könnten „dringend nötige Sanierungs- und Revitalisierungsprojekte“ geplant und umgesetzt werden. Im Augarten gelte es jedenfalls, „die denkmalpflegerischen Aspekte mit der Bedeutung des Augartens als Naherholungsgebiet und Naturgut in Einklang zu bringen“, so der Sprecher.

Auch SPÖ gegen „Eventzone“

Gegen eine etwaige „Eventzone“ sind in Wien-Leopoldstadt jedenfalls nicht nur die Grünen sondern auch die SPÖ-Bezirksvorstehung. Man sei auch gegen eine Rodung von Bäumen und den Rückbau des Sechseckplatzes in seinen historischen Zustand, so ein Sprecher gegenüber Radio Wien. Die „Eventzone“ dürfte „vorläufig kein Thema mehr“ sein, ist auch hier zu hören – man habe aber bisher dazu noch nichts gesehen.