Sensoren sollen Sooter sicherer machen
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Verkehr

Neue Technik bremst E-Scooter ein

Zu schnell oder verbotenerweise auf Gehwegen fahrende E-Scooter oder behindernd abgestellte Geräte sollen in Wien zumindest teilweise der Vergangenheit angehören. Ein Leih-Scooter-Anbieter in Wien bremst seine Geräte mit neuer Technologie ein.

„Unsere neue Sensortechnik ermöglicht es uns, das Verhalten der Rollerfahrer genau und in Echtzeit zu beobachten und bei Fehlverhalten automatisch und schnell einzugreifen“, erklärte Link-Österreich Geschäftsführer Laurenz Vavrovsky. Wer am Gehsteig fährt, kann beispielsweise gebremst werden, ebenso, wer unerlaubt gegen die Einbahn unterwegs ist. Aber auch dem Überfahren von Stopptafeln oder dem bei Jugendlichen beliebten „Driften“ kann so Einhalt geboten werden. Möglich machen das eingebaute Sensoren.

Diese Sensor-Technik erkennt Fehlverhalten und soll um ein Vielfaches genauer als das herkömmliche GeoTracking über Satelliten sein. Entwickelt wurde die Technik von Superpedestrian, das unter dem Namen Link E-Scooter in Wien anbietet und 2013 als spin-off des Massachusetts Institute of Technology (MIT Senseable City Lab) gegründet wurde. Acht Jahre dauerte die Entwicklung der Kerntechnologie „Vehicle Intelligence“, die Mikromobilität im großen Maßstab nachhaltig, effizient und sicher machen soll und so Herausforderungen des städtischen Verkehrs zu lösen.

System heißt „Pedestrian Defence“ (Fußgängerschutz)

Im Sommer sollen die ersten 300 Scooter mit der Technologie ausgestattet sein. Nach und nach würden alle 1.500 Scooter der Flotte von Link umgestellt. Erfahrungen etwa aus Chicago würden zeigen, dass auch mit einer kleinen und schrittweisen Flottenumstellung flächendeckend Wirkung auf das Nutzerverhalten erzielt werden könne, erklärte Vavrovsky. Auch wenn etwa nur jede zehnte Fahrt mit dem neuen System, dem sogenannten Pedestrian Defence (Fußgänger-Schutz), erfolgt, habe das „schon positive Effekte“.

Sensoren sollen Sooter sicherer machen
Lukas Pichelmann
Sensoren machen E-Scooter sicherer

Zum Beispiel auf Gehsteigen falsch abgestellte Roller sind für viele Menschen gefährlich, ganz besonders aber für sehbehinderte und blinde. Auch hier greift die neue Technologie ein, zusätzlich aber sollen auch Parksheriffs für ein reibungsloses Miteinander von Scootern und den anderen Verkehrsteilnehmern sorgen.

"Parken von E-Scootern ist für alle in der Stadt ein sensibles Thema, das wissen wir und mit unserem eigenen Park-Management, welches sieben Tage pro Woche unterwegs sein wird, werden wir der Stadt sehr aktiv bei diesem Thema helfen“, so Vavrovsky. Die Parksheriffs werden in Kooperation mit zwei anderen Scooter-Verleihern eingesetzt. Die Wichtigkeit solcher Maßnahmen unterstreicht die Unfallbilanz mit Scootern. So sind laut Polizei heuer von Jänner bis März geausoviele Unfälle mit Scootern passiert wie im gesamten Vorjahr. Das waren rund 50 Unfälle mit Personenschaden.