„Grüner Pass“ auf einem Mobiltelefon
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Urlaub: CoV-Impfungen werden aufgefrischt

Bei Zehntausenden Österreicherinnen und Österreichern läuft im Juni das CoV-Impfzertifikat aus. Vor der Hauptreisezeit wird im Center wieder vermehrt geimpft, obwohl der Grüne Pass bei der Einreise im Ausland kaum mehr verlangt wird.

Fast alle Länder haben die CoV-Einreisebeschränkungen, die letzten Sommer noch gegolten haben, aufgehoben. Die Ausnahmen: Den Grünen Pass mit vollständigen Impfungen braucht es etwa bei der Einreise in die USA oder nach Australien. 3G gilt beispielsweise für Dubai, Ägypten oder Mauritius. In Europa nur mehr für Frankreich, Portugal und Finnland.

Viele Menschen im Austria Center sind vor dem Verreisen auf Nummer Sicher gegangen. „Mein Impfzertifikat würde nächste Woche ablaufen, deswegen mache ich das gerne. Auch für die Menschen, Mitmenschen mit denen ich gerne zusammen bin“, so eine Frau. Andere reisen extra aus den Bundesländern an: „Ich bin aus dem Bezirk Zwettl. Ich bin extra eine Stunde 45 hergefahren, weil bei uns gibt es leider die Möglichkeiten nicht ohne Termin.“

61 Prozent in Wien grundimmunisiert

Die empfohlene Grundimmunisierung besteht in Österreich nach wie vor für jene, die drei Mal gegen das Coronavirus geimpft wurden. Dieses gültige Impfzertifikat haben in Wien derzeit 61 Prozent. Wer den dritten Stich noch nicht hat, sollte ihn sich jetzt im Sommer noch geben lassen, rät Michael Kundi, Epidemiologe im Nationalen Impfgremium.

„So wie es scheint haben wir jetzt eine Sommerwelle also steigen die Infektionszahlen und damit steigt auch das Risiko schwerer Erkrankungen und Todesfälle. Also diejenigen, die erst zwei Mal geimpft sind, sollten jedenfalls wenn die Impfung vier bis sechs Monate zurückliegt die dritte Impfung der ersten Serie erhalten“, so Kundi gegenüber „Wien heute“.

Weitere CoV-Subvarianten erwartet

Vom Warten auf einen adaptierten Impfstoff im Herbst rät der Experte ab. „Erstens ist es so, dass wir keine Ahnung haben, welche Variante des Virus im Herbst auftreten wird. Es ist zu erwarten, dass es weitere Untertypen, oder sogar einen ganz neuen Typ im Herbst geben wird und gegen den wird ein Variantenimpfstoff auch nicht besser wirken als der ursprüngliche Impfstoff“, erklärte der Experte.

Die sogenannten adaptierten Impfstoffe seien solche, die neben dem ursprünglichen Wuhan-Virus eine zweite Variante in der Regel eine Omikron-Variante enthalten und es würde mittlerweile fünf Untergruppen dieser Variante geben. Eine Boosterimpfung schütze vor schweren, symptomatischen Verläufen, wurde einmal mehr betont. Eine dritte Impfung sei vor allem wegen der eigenen Gesundheit und weniger wegen des Grünen Passes notwendig. „Den Schutz, den Sie durch die Booster-Impfung erhalten, wird Ihnen jetzt über diese Sommerwelle helfen und er wird Ihnen in gewissem Ausmaß auch die Transmission, die Weitergabe verhindern. Nicht in dem Ausmaß wie er vor schwerer Erkrankung schützt aber doch“, betonte Kundi.

CoV-Zahlen in Wien

Stand Samstag, 18. Juni 2022, sind in Wien 1.421 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Seit Beginn der Pandemie wurden 927.119 positive Testungen bestätigt. 903.232 Personen sind genesen. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 4.017, zwei Personen sind zuletzt verstorben. Die Bundeshauptstadt verzeichnet damit aktuell 19.870 aktive Fälle.