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chronik

Vier Gasheizwerke auch mit Öl betreibbar

Krieg in der Ukraine, Sanktionen gegen Moskau, weniger Gas aus Russland: In Wien heißt es dennoch aktuell, die Versorgung sei sicher, die Speicher gut gefüllt und man habe für den Notfall die Möglichkeit, vier Gasheizwerke mit Öl zu betreiben.

Die vertraglich zugesicherten Gasmengen würden eingehalten, heißt es am Montag bei Wien-Energie. Aber auch wenn es anders käme, gäbe es Möglichkeiten auf andere Brennstoffe zur Erzeugung von Strom und Wärme umzusteigen. Auf Bundesebene gilt ja das Kohlekraftwerk Mellach in der Steiermark als mögliche Notfalllösung bei Gasengpässen . In Wien könnte man auf eine andere fossile Quelle setzen, nämlich auf Öl.

Wiener Gasspeicher zu 84 Prozent gefüllt

Russland drosselt die Lieferung weiter. Für Wien schaut die Situation vorerst noch gut aus . Die Speicher sind zu rund 84 Prozent gefüllt.

Vier alternative Standorte in Wien

Dafür sei weder ein Umbau noch eine Umrüstung nötig, sagte Michael Strebl, Chef der Geschäftsführung von Wien Energie: „Wir haben ja neben den Erdgasblöcken Heizwerke, die können auch mit Öl betrieben werden. Ein bivalenter Betrieb ist dort möglich.“ Insgesamt gibt es vier alternative Standorte: im Fernheizwerk Arsenal, in Inzersdorf und in der Leopoldau sowie in der Spittelau. In der Spittelau wird zusätzlich auch Müll verbrannt und daraus Wärme gewonnen. Insgesamt werden von hier aus mehr als 60.000 Haushalte mit Strom versorgt.

Sollte es bei der Stromversorgung zu Engpässen kommen, muss sich die Stadt auf die Entscheidung des Energieregulators E-Control verlassen. Auch für die Stromerzeugung kann Gas notwendig sein, so Strebl: „Wenn ein solcher Ausfall auftreten sollte – im Konjunktiv – teilt die E-Control die Gasmengen zu, je nachdem wie die Versorgung aussieht. Das hängt auch davon ab, ist gerade viel Wasserkraftstrom da, viel Windstrom da. Das ist dann eine Sache der E-Control und der Behörden.“

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Öl- und Müllverbrennung in Kraftwerk Spittelau

Zukunft nicht vorhersagbar

Soweit ist es aber laut Wien Energie noch nie gekommen. Man ist zuversichtlich, denn die von ihr betriebenen Erdgasspeicher sind derzeit zu 84 Prozent gefüllt, mehr als sonst um diese Jahreszeit. Bis September oder Oktober will man die Speicher vollgefüllt haben. Grund zur Sorge ist aktuell offenbar nicht gegeben: „Wien ist im Moment Safe“, hieß es. Das gilt freilich nur für den Moment. Denn welche Krisen und Herausforderungen der Krieg Russlands gegen die Ukraine noch mit sich bringen wird, das kann sich von einem Tag zum nächsten ändern.