Schild Lustspielhaus
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KULTUR

Wiener Lustspielhaus muss 2023 schließen

Das Wiener Lustspielhaus muss nach einer verlustreichen Pandemie-Saison 2021 zusperren. Die Stadt Wien stellt die Förderungen ein. Vor der Schließung möchte die Stadt das 18 Jahre alte Theater allerdings noch entschulden.

Auf seiner Webseite spricht das Lustspielhaus noch davon, die heurigen Sommervorstellungen mit „doppelter Zuversicht und dreifachem Elan“ zu starten. Doch die diesjährige Saison wird die letzte sein – diesbezügliche Informationen der Tageszeitung „Kurier“ bestätigte die Stadt Wien gegenüber wien.ORF.at. Trotz erhöhten Subventionen schrieb das Lustspielhaus während der Pandemie rote Zahlen. 2021 hob die Stadt die Förderungen von 110.000 auf 130.000 Euro an. Trotzdem machte das Theater 70.000 Euro an Verlusten.

Das Lustspielhaus am Hof
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Das Theater bietet ungefähr 400 Gästen Platz

Förderaus und Entschuldung

Um weiterzuspielen, verlangte das Am Hof situierte Lustspielhaus Förderungen in der Höhe von 150.000 Euro. Erklärt wurde diese Forderung mit Gagenerhöhungen für die Darstellerinnen und Darsteller und anstehenden Reparaturen. Die Stadt Wien lehnte ab.

Allerdings soll das Theater vor der Schließung noch entschuldet werden. Die ungefähr 70.000 Euro Verluste sollen mit einer einmaligen Subvention von 200.000 Euro beglichen werden, so die Stadt Wien gegenüber wien.ORF.at. Die endgültige Entscheidung über die Entschuldung trifft der Gemeinderat am Mittwoch. „Wenn der im Gemeinderatsausschuss bereits mehrheitlich angenommen Antrag vom Gemeinderat angenommen wird, kann der Verein Wiener Lustspielhaus seine Verluste bedecken und nach dieser Saison seine Spieltätigkeit einstellen“, so die Stadt Wien gegenüber wien.ORF.at.

Adi Hirschal auf der Bühne
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Intendant Adi Hirschal gründete das Theater 2004

Letzte Vorstellungen

Damit ist es die letzte Saison für das Lustspielhaus. Das Theater, das nur in den Sommermonaten Stücke aufführt, bringt dieses Jahr eine moderne Version der französischen Komödie „Tartuffe“ auf die Bühne. Bis Anfang September laufen noch Aufführungen, dann schließt das Theater seine Tore .

Intendant Adi Hirschal gründete das Lustspielhaus 2004. Das Theater aus Holz ist zerlegbar: Ursprünglich sollte es in der Tradition eines Wandertheaters durch Wien touren. Mittlerweile verlässt es seinen Standort am Am Hof in der Innenstadt allerdings nicht mehr.

FPÖ und Grünen gegen Beschluss

Der betreffenden Akt fand nicht bei allen Fraktionen Zustimmung. Die Grünen und die FPÖ trugen den Beschluss nicht mit. Zugestimmt haben die ÖVP sowie die Regierungsparteien SPÖ und NEOS.