Die Central European University (CEU), fotografiert am Mittwoch, 28. August 2019, in Wien.
APA/GEORG HOCHMUTH
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Bildung

CEU-Umzug auf Otto-Wagner-Areal gescheitert

Die Übersiedlung der Central European University (CEU) auf das Gelände des Otto-Wagner-Spitals auf der Baumgartner Höhe ist gescheitert. Was mit dem Areal jetzt passiert, ist noch unklar. Uni und Stadt sind jedenfalls auf der Suche nach einem neuen Standort in Wien.

Die vom Milliardär George Soros gegründete und von der Regierung von Viktor Orban aus Budapest praktisch vertriebene Privatuni will für die Adaption nicht so viel zahlen und zweifelt an der Praktikabilität. Laut einem Zeitungsbericht hätte der CEU-Anteil an der Adaptierung des Areals 700 Millionen Euro betragen – mehr dazu in CEU-Übersiedlung vor dem Scheitern.

„Zu unserem Bedauern konnte das Projekt nach Jahren intensiver Planung, Gestaltung, Beratungen mit der Gemeinde und gemeinsamer Arbeit mit allen zuständigen Behörden nicht verwirklicht werden. (…) Unsere Aufgabe ist es nun, einen geeigneteren Standort für die CEU zu finden, an dem wir unseren Auftrag und die spannenden Pläne, die wir gemeinsam mit der Stadt entwickelt haben, weiter ausbauen können“, teilte die Rektorin der CEU, Shalini Randeria, in einer Aussendung mit.

Die Central European University (CEU), fotografiert am Mittwoch, 28. August 2019, in Wien.
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Die CEU hat derzeit ihren Standort noch in Favoriten

Mietvertrag bis 2025 befristet

Die CEU hat 2019 ihren Standort nach Wien verlegt, nachdem die ungarische Regierung ihr die Rechtsgrundlage entzogen hatte. Seither befindet sich der Campus der CEU in der Quellenstraße 51 in Favoriten. Der dortige Mietvertrag läuft 2025 aus.

CEU-Umzug auf Otto-Wagner-Areal gescheitert

Die Übersiedlung der Central European University (CEU) auf das Gelände des Otto-Wagner-Spitals auf der Baumgartner Höhe ist gescheitert. Was mit dem Areal jetzt passiert, ist noch unklar. Uni und Stadt sind jedenfalls auf der Suche nach einem neuen Standort in Wien.

Geplant war aber eine Übersiedlung in das denkmalgeschützte ehemalige psychiatrische Krankenhaus auf der Baumgartner Höhe, wo ein eigener Campus für die Studierenden entstehen sollte. Der entsprechende auf 100 Jahre abgeschlossene Baurechtsvertrag zwischen Stadt und Universität wurde im Juli 2020 unterzeichnet, der Baubeginn war für 2023 geplant.

Demnach hätte die CEU die Sanierung der Gebäude in der rein von ihr genutzten „Kernzone“ (rund ein Drittel des verfügbaren Areals) übernehmen sollen. Eigentümerin der Liegenschaft ist die Wirtschaftsagentur Wien als Fonds der Stadt. Nun kam die Uni eben zum Schluss, dass die Kosten für die Adaptierungen zu hoch sind.

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Aus den Plänen wird nun nichts

Ludwig: CEU wird in Wien bleiben

Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) bedauert das Scheitern, „dass trotz großer Bemühungen der Stadt, auch der verantwortlichen der CEU, auch des Bundesdenkmalamtes die Vorstellungen der Universität auch von den finanziellen Rahmenbedingungen mit dem, was wir unter Denkmalschutz verstehen, nicht im Einklang zu bringen war“, so Ludwig am Montag gegenüber „Wien heute“.

Die Stadt will nun ab nächstem Jahr umfassende Neuerungen auf dem Areal durchführen um es für eine weitere Nutzung fit zu machen. Für die CEU wird ein neuer Standort gesucht. Die Uni solle auf alle Fälle in Wien bleiben. „Wie bisher werden wir die Central European University bei der Suche nach einem neuen Standort unterstützen. Ich bin stolz darauf, dass die Universität eine dynamische Facette von Wiens einzigartiger wissenschaftlicher Community bleibt“, so Ludwig in einer Aussendung.

Mietvertrag in der Quellenstraße verlängern

Für einen konkreten Vorschlag von Standortalternativen müsse die CEU ihre aktualisierten Anforderungen an die Stadt Wien kommunizieren. „Erst dann kann darüber nachgedacht werden, welche Liegenschaften oder bestehenden Gebäude für eine Nutzung durch die Universität infrage kommen“, sagte ein Sprecher von Ludwig auf Anfrage. Die CEU versucht nun, den Mietvertrag in der Quellenstraße zu verlängern, falls es mit der Übersiedlung an einen neuen Standort nicht rechtzeitig klappt.

„Keine Wohnungen“ auf dem Areal

Auch wenn die CEU nicht auf das Gelände des Otto-Wagner-Spitals übersiedelt, werden dort „Bildungs-, Wissenschafts- oder Kulturstätten und keine Wohnungen kommen“, sagte der Sprecher zu den weiteren Plänen für das Areal.

Es gebe keine Veränderung bei den im Jahr 2012 in einem Mediationsverfahren festgelegten Grundprinzipien zur zukünftigen Nutzung des denkmalgeschützten Areals. „Die Durchwegung für alle Besucherinnen und Besucher in Richtung Steinhofgründe, das Verbot für Neubauten im zentralen Areal und die aufrechte Grundeigentümerschaft durch die Stadt Wien bleiben unangetastet“, hieß es weiter.

Unabhängig von den zukünftigen Nutzern des Areals müsse in einem nächsten Schritt die technische Infrastruktur „saniert beziehungsweise erneuert werden“. Die ehemals als Spitalpavillons zentral versorgten Gebäude müssten für die zukünftigen Nutzungen fit gemacht werden. „Im heurigen Jahr stehen dahingehend diverse Vorarbeiten wie Bodenuntersuchungen und Detail- sowie Ausschreibungsplanungen auf dem Programm“, so der Sprecher. Ab 2023 soll es zu „umfassenden Erneuerungen“ im gesamten Areal kommen.