Austrian Flugzeug, vorne eine Reihe mit Gepäckstücken
APA/Robert Jaeger
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Flugausfälle, Stornos: Reisebranche taumelt

Die Reisebranche hat gerade erst aufgeatmet, jetzt kommt sie wegen der steigenden CoV-Zahlen wieder ins Taumeln. Flüge fallen aus. Vermehrt stornieren auch Kundinnen und Kunden wegen einer CoV-Erkrankung ihre Reise.

Ausgefallene Flüge und Reisestornierungen werden derzeit zur Herausforderung für die Reisebranche. Etwa 100 von insgesamt 700 Flügen fielen am Wochenende bei den Austrian Airlines (AUA) wegen zahlreicher Erkrankungen beim Flugpersonal aus. Und auch am Montag wurden 19 Flüge gestrichen. Am Dienstag hofft man, dass alle Flüge wieder planmäßig stattfinden werden.

„Die Arbeit selbst ist für uns sehr intensiv, weil die Stornos der Flugverbindungen sehr kurzfristig reinkommen. Und wir müssen den Kundinnen sehr kurzfristig mit Alternativen helfen“, sagte Andrea Hansal vom Österreichischen Verkehrsbüro am Montag gegenüber „Wien heute“.

Reisestornos: AK rät zu Versicherungen

Für die, die es sich leisten können bzw. wollen wird mittlerweile unbedingt eine Stornoversicherung empfohlen: „Gut wäre es, wenn man eine Reisestornoversicherung hat, denn die zahlen üblicherweise auch jetzt für Corona-Fälle“, sagt Gabriele Zgubic von der Arbeiterkammer am Montag im „Wien heute“-Interview. Habe man keine Reiseversicherung abgeschlossen, sei das „ungünstig“, man bleibe auf den Kosten sitzen. „Da muss man dann schauen, welche Stornosätze gelten für mich, entweder bei einer Pauschalreise oder beim Hotel? Und die muss man dann halt bezahlen.“

Ak-Expertin zu Reisestornos

Gabriele Zgubic von der Arbeiterkammer spricht im „Wien heute“-Studio über die Gründe der aktuellen Reisestornowelle

Die Kulanzlösungen, die es in den beiden Vorjahren oft gab, bezogen sich laut der Expertin vor allem darauf, dass die Fluglinien selber stornierten. Betroffene erhielten oft nur einen Gutschein, anstatt ihr Geld zurück. „Was wir gesehen haben, ist, dass bei den Stornokosten selber die Hotels sehr großzügig waren, dass man wirklich bis einen Tag vorher kostenlos noch stornieren konnte. Das ändert sich jetzt schon ein bisschen, da muss man jetzt besonders auf die Stornobedingungen achten“, so die AK-Expertin weiter.

Reisestornos wegen Coronavirus

Die steigenden CoV-Zahlen sorgen für viele Stornierungen von Reisen. Die Reisebüros haben damit zu kämpfen.

Zwischen 250 und 600 Euro Entschädigung

Wenn man wegen eines Flugausfalls nicht wegfliegen könne, habe man mehrere Möglichkeiten, je nachdem, ob man eine Pauschalreise oder die Leistungen einzeln gebucht hat: „Bei einer Pauschalreise haftet der Reiseveranstalter für alle Leistungen. Wenn ich den Flug selber gebucht habe und das Hotel, kann es sein, dass ich auf den Hotelkosten sitzen bleibe. Als Fluggast selber hat man viele Rechte, sogenannte Fluggastrechte – Recht auf Verpflegung, Recht auf Weitertransport, Recht auf sogenannte Entschädigungsleistungen. Und auf diese Rechte sollte man nicht verzichten, sondern darauf pochen“, rät die Expertin. Die Fluglinien müssten sich vor Ort aktiv um die Betroffenen bemühen.

„Wenn ein Flug annulliert wird oder auch wenn er verspätet ist ab drei Stunden, dann hat man das Recht auf sogenannte Entschädigungszahlungen zwischen 250 und 600 Euro, je nach Flugstrecke.“

Die meisten fahren mit dem Auto

Prinzipiell sei die Reiselust aber trotzdem sehr hoch, so die Touristiker: 80 Prozent aller Wienerinnen und Wiener planen laut Ruefa-Reisen fix einen Urlaub. Geflogen werde seit der Pandemie aber weniger, besagt eine Ruefa-Onlinebefragung von 1.500 Personen: Das meistgenutzte Verkehrsmittel ist demnach dieses Jahr das Auto mit rund 52 Prozent der Verkehrswege, gefolgt von Flugreisen mit 46 Prozent. Das Schlusslicht bildet nach wie vor der Zug mit rund 23 Prozent, wobei Mehrfachnennungen der Reisemittel möglich waren.