Baustelle U2 U5 Matzleinsdorfer Platz
Christian Öser
Christian Öser
Verkehr

Baustart für U2-Tunnelabschnitt bei Rathaus

Die Bauarbeiten des U2-Tunnelabschnitts bei der Station Rathaus beginnen. Die erste Etappe des Tunnelausbaus startete bereits im Mai am Matzleinsdorfer Platz. Der gesamte U2-Südast soll bis 2028 fertiggestellt sein.

Die Rohbauarbeiten für den Öffi-Ausbau U2/U5 schreiten voran. Mit der „Neuen Österreichischen Tunnelbaumethode“ (NÖT) beginnen am 29. Juni die Bauarbeiten des U2-Tunnelabschnitts beim Rathaus. Dabei graben die Arbeiterinnen und Arbeiter mit Baggern Meter für Meter nach vorne und sichern den Tunnel mit Spritzbeton. Im Mai 2022 starteten bereits die ersten Tunnelbauarbeiten bei der zukünftigen U2-Station Matzleinsdorfer Platz.

Sind die Tunnelarbeiten im Umfeld der neuen U2-Stationen abgeschlossen, folgen die Arbeiten mit der Schildvortriebsmaschine, dem sogenannten „Maulwurf“. Ab 2024 gräbt dieser vom Matzleinsdorfer Platz den ersten Streckentunnel bis zum Augustinplatz im siebten Bezirk. Mit dieser minimal-invasiven Baumethode werden in diesem Abschnitt die Tunnel zwischen den Stationen unterirdisch gebaut. Die Fertigstellung des gesamten U2-Südastes soll bis 2028 erfolgen.

Bauarbeiten verlagerten sich in den Untergrund

Bei allen sechs neuen Stationen (Frankhplatz, Rathaus, Neubaugasse, Pilgramgasse, Reinprechtsdorfer Straße und Matzleinsdorfer Platz) verlagerten sich die Bauarbeiten seit Anfang 2022 zunehmend in den Untergrund. Dadurch werden Verkehrsumleitungen wieder zurückgenommen. Die Pilgramgasse könne diese Woche wieder für den Verkehr in beiden Richtungen freigegeben werden, so Ingrid Monsberger, Pressesprecherin der Wiener Linien.

Anfangs wurden zahlreiche Bohrpfähle errichtet. „Dort, wo Aufgänge und Lifte entstehen, treibt ein großer Bohrer Bohrpfähle in den Boden, die mit Bewehrung versehen und mit Beton ausgegossen werden“, erklärte Monsberger. Die dadurch entstehenden Bohrpfahlwände sichern die Baugrube und bilden später die „Außenschale“ der U-Bahn-Schächte beziehungsweise der Stationen. Für den Bau der Schächte starteten dort, wo die Bohrpfahlarbeiten beendet wurden, die Aushub-Arbeiten und die Errichtung von unterirdischen Geschossen.

Ersten U5-Bahnsteigtüren im Sommer

Ab Herbst 2023 soll die U2 dann wieder durchgehend zwischen Karlsplatz und Seestadt fahren. Die Arbeiten gehen dann bei laufendem Öffi-Betrieb weiter. Auf der Teilstrecke Rathaus-Karlsplatz kommt es ab 2026 zu einem Parallelbetrieb der U-Bahn. Neben der neuen U5-Linie wird weiterhin auch die U2 diesen Abschnitt befahren. Der Mischverkehr soll im Jahr 2028 enden. Die U2 wird dann beim Rathaus abzweigen und den Matzleinsdorfer Platz ansteuern.

Die U5 wird vollautomatisch zwischen Karlsplatz und Frankhplatz unterwegs sein, weshalb im Sommer 2022 auch die ersten Bahnsteigtüren eingebaut werden. Der Öffi-Ausbau beinhaltet zwölf neue U-Bahn-Stationen mit ungefähr elf Kilometer Länge und vier neue U-Bahn-Knotenstationen. Er soll mehr als 300 Millionen zusätzliche Öffi-Nutzerinnen und Öffi-Nutzer pro Jahr bringen.

Finanzierung für U-Bahn-Ausbau beschlossen

Der Ministerrat hat am Mittwoch eine 15a-Vereinbarung beschlossen, um die rechtliche Basis für die Mitfinanzierung beim Ausbau der Wiener U-Bahn zu schaffen. Der Bund wird die Hälfte der Baukosten übernehmen. 2,87 Milliarden Euro werden beigesteuert.

Die aktuelle Rechtsgrundlage für die Kofinanzierung des U-Bahnausbaus zwischen Bund und Stadt Wien ist mittlerweile mehr als 40 Jahre alt. Mit der neuen 15a-Vereinbarung werde eine zukunftsfitte Basis für die nächsten Ausbauschritte geschaffen, hieß es in der gemeinsamen Mitteilung von Verkehrs- und Finanzministerium und der Stadt Wien. Das betreffe besonders den Ausbau der U2 bis zum Wienerberg und die Verlängerung der neuen U5 bis nach Hernals.

Nach dem Beschluss im Ministerrat kann die Vereinbarung von Klimaschutzministerium, Finanzministerium und Stadt Wien unterzeichnet werden. Anschließend braucht es noch eine Bestätigung durch den Nationalrat.