Begleitet von Bundespräsident Alexander Van der Bellen und dessen Frau Doris Schmidauer besuchte das Paar zunächst das Integrationsprojekt „Community-Cooking“ in der Brotfabrik. Das Projekt fördert den interkulturellen Austausch der Bewohner in dem Grätzel. Seit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine gibt es dort auch einen Mittagstisch für Geflüchtete aus der Ukraine
Um diese dann zu bekochen, banden sich die Royals samt Bundespräsident und dessen Frau gemeinsam mit freiwilligen Helfern kurzerhand selbst die Schürzen um. Zu Essen gab es: Menemen-Eierspeise mit Zwiebeln, Tomaten und Paprika, mit Tomaten und Zwiebelmasse gefüllte Falafel, Tahinsauce mit verschiedenen Kräutern und Gemüse sowie Fladenbrot mit Haferkleie. Als Nachspeise wurde Topfen-Joghurt-Creme mit verschiedenen Beeren mit Gewürzen und Honig serviert.
Gespräche über Flüchtlings-Schicksale
Bei dem gemeinsamen Essen mit Geflüchteten wurde die Stimmung wieder ernster. Bei dem mehr als 30 Minuten dauernden Gespräch erkundigten sich Willem-Alexander und Máxima über das Schicksal dieser Menschen. „Sie haben selbst Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen, die Thematik ist ihnen also sehr nahe“, sagte der Geschäftsführende Direktor der Caritas Wien, Klaus Schwertner.
Königliche Falafel und historischer Atlas
Das niederländische Königspaar Willem-Alexander und Maxima hat seinen Besuch in Wien fortgesetzt. In der Nationalbibliothek folgte es historischen Spuren, in der Brotfabrik in Favoriten bekochte es Ukraine-Flüchtlinge.
Atlas Blaeu-Van der Hem aus dem 17. Jahrhundert
Im Anschluss an den Besuch in der Sozialeinrichtung stand eine Visite in der Nationalbibliothek auf dem Programm. Generaldirektorin Johanna Rachinger begrüßte die Gäste im barocken Prunksaal, wo wertvolle Objekte mit historischem Bezug zu den Niederlanden präsentiert wurden: unter anderem Schriften des ersten Hofbibliothekars Hugo Blotius sowie eines seiner Nachfolger, Gerard van Swieten, beide geborene Niederländer.
Die Objekte verdeutlichen die Verbindung der ehemaligen Hofbibliothek mit den Niederlanden vor mehr als 400 Jahren: So geht etwa der älteste Katalog der Hofbibliothek zur Benützung des Bestandes aus 1576 auf den ersten Hofbibliothekar und Niederländer Hugo Blotius zurück. Ebenfalls präsentiert wurde das kostbarste kartographische Objekt der Nationalbibliothek, ein Auszug aus dem fünfzigbändigen Atlas Blaeu-Van der Hem aus Amsterdam aus den Jahren 1662–1678, Bestandteil des UNESCO-Weltdokumentenerbes. Dieser Atlas stellte die gesamte, damals bekannte Erde dar.
„Van Gogh in Me“ im Wiener Konzerthaus
Um 13.00 Uhr begrüßten Bundeskanzler Karl Nehammer und eine überschaubare Menge an Schaulustigen Willem-Alexander und Maxima vor dem Bundeskanzleramt. Nach einem kurzen öffentlichen Händedruck zogen sich die Gäste aber schnell mit ihrem Gastgeber zu einem Arbeitsgespräch zurück.
Nach der Visite bleibt den Royals noch eine kurze Verschnaufpause, bevor es dann am Abend zu einem Konzert des Niederländischen Kammerchors im Konzerthaus geht. Bei der geschlossenen Veranstaltung bringt der Chor unter dem Titel „Van Gogh in Me“ Gesänge von Komponisten der Jahrhundertwende zu digital bearbeiteten und animierten Gemälden von Vincent Van Gogh und Gustav Klimt zu Gehör. Am Mittwoch reisen Willem-Alexander und Máxima zum Abschluss ihres Österreich-Besuches mit der Bahn nach Graz.