Julian Hessenthaler
APA/ROLAND SCHLAGER
APA/ROLAND SCHLAGER
chronik

„Ibiza-Video“: Verfahren gegen Hessenthaler eingestellt

Das „Ibiza-Video“ wird für dessen Drahtzieher Julian Hessenthaler keine strafrechtlichen Folgen haben. Die Staatsanwaltschaft Wien hat das Verfahren gegen den Detektiv eingestellt, bestätigte Behördensprecherin Nina Bussek einen Bericht der „Kronen Zeitung“.

Gegen den Lockvogel, die vermeintliche Oligarchennichte, gibt es vorerst eine Teileinstellung, nämlich zum Vorwurf der Täuschung. Der Rest des Verfahrens gegen die Osteuropäerin ist abgebrochen, da man ihrer bisher nicht habhaft werden konnte. Dieser Teil könnte wieder aufgenommen werden, sollte die Frau wieder auftauchen.

Hessenthaler produzierte das Video, das den ehemaligen FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache und FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus in einer Villa auf Ibiza im Gespräch mit einer vermeintlichen Oligarchennichte zeigt und letztlich zum Aus für die türkis-blaue Regierung führte. Die Frau konnte bisher trotz internationaler Fahndung nicht ausgeforscht werden.

Dreieinhalb Jahre Haft wegen Kokainhandels

Gegen Hessenthaler lief bereits ein Prozess wegen des Vorwurfs des Kokainhandels. Mit dreieinhalb Jahren Haft endete dieser Prozess im März. Der 41-Jährige wurde wegen Kokainhandels sowie wegen Annahme, Weitergabe oder Besitzes falscher oder gefälschter besonders geschützter Urkunden und Fälschung besonders geschützter Urkunden in erster Instanz verurteilt.

Hessenthaler wurde schuldig gesprochen, 2017 und 2018 insgesamt 1,25 Kilo Kokain in Niederösterreich, in Salzburg und Oberösterreich zu einem Grammpreis von 40 Euro an einen Bekannten übergeben zu haben – mehr dazu in Dreieinhalb Jahre Haft für „Ibiza“-Detektiv.