Wirtschaft

„Sperrstund“ für Cafe Westend

„Sperrstund is“ nach über 100 Jahren: Das legendäre Cafe Westend gegenüber dem Westbahnhof hat gestern um 22.00 Uhr für immer seine Türen geschlossen. Die Kellnerinnen und Kellner sollen von der Schließung erst zwei Tage davor erfahren haben.

Zunächst hatte es geheißen, der Kaffeehausbetrieb solle lediglich im Sommer eine Pause einlegen. Johann Diglas, der das Kaffeehaus 2018 übernommen und renoviert hatte, begründete die Schließung in der Tageszeitung „Kurier“ mit sehr hohen Fixkosten, hohen Energiepreisen samt Inflation sowie der aktuellen Gästelage. Immer wieder sei es im Haus auch zu Wasserschäden gekommen. Dem Vernehmen nach dürfte das Verhältnis zwischen Diglas und seinem Vermieter nicht das beste gewesen sein, heißt es weiter.

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Cafe Westend innen
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Cafe Westend, Kellner
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Cafe Westend, Kellner serviert Kaffee
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Cafe Westend, Kellner sperrt von außen zu
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Cafe Westend Fassade
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Cafe Westend Fassade
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„Wahrzeichen Wiens“

Auf den Social-Media-Kanälen meldeten sich zahlreiche Personen zu Wort, die unter anderem die Stadt Wien auffordern, das Westend-Ende zu verhindern. Allen voran ZIB2-Anchor Armin Wolf und „Falter“-Chefredakteur Florian Klenk, dessen Wochenzeitung als Erstes über die Schließung berichtet hatte. Klenk sprach auf Twitter von einem „Wahrzeichen Wiens“.

Cafe Westend: Sperrstund is’ nach 127 Jahren

Das legendäre „Cafe Westend“ gegenüber vom Westbahnhof hat definitiv seine Türen geschlossen. Erst 2018 wurde das Kaffeehaus neu übernommen und renoviert. Das Personal soll von der Schließung erst kurz davor erfahren haben.

Wie es mit dem Kaffeehaus am oberen Ende der Inneren Mariahilfer Straße nun weitergeht, ist offen. Es gehört zu den traditionsreichsten Kaffeehäusern Wiens, beheimatet im Zachariashof, einem 1899 vom Architekten Robert Prihuda errichteten Eckzinshaus. Darüber, wann es eröffnet wurde, gibt es unterschiedliche Erzählungen: 1899 gilt als das wahrscheinlichste Datum.