Ein Impfpass wird gestempelt
APA/EXPA/Johann Groder
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Wien impft

Kleinkinder-Impfstraße möglich nach Zulassung

Noch immer nicht zugelassen ist die CoV-Schutzimpfung für Kinder unter fünf Jahren, zumindest nicht in Europa. Sobald es so weit ist, sind auch in Wien Impfstraßen für diese Altersgruppe denkbar, hieß es heute von der Stadt.

Doch man warte erst die entsprechende Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) für einen CoV-Impfstoff für Kleinkinder von sechs Monaten bis fünf Jahren ab, sagte der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), Mario Dujakovic, am Freitag.

Er reagierte damit auf einen Bericht der „Kronen Zeitung“, wonach die Stadt bereits Impfstraßen für Kleinkinder unter fünf Jahre plane. „So weit sind wir noch nicht“, sagte Dujakovic. In den USA haben die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer seit Mitte Juni auch schon eine Notfallzulassung für Kinder ab sechs Monaten. Die Zulassung der Impfung für ganz kleine Kinder in Europa erwarten Fachleute in den nächsten Wochen.

Interesse angeblich sehr groß

In der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen hatte die Stadt Wien bereits nach der US-Zulassung Kindern dieser Altersgruppe in den Impfstraßen die Schutzimpfung verabreicht. Ähnlich sei auch nun nach der EMA-Zulassung denkbar, eine Impfstraße einzurichten und Kinderärztinnen und Kinderärzte einzuladen, hier tätig zu werden.

Laut „Krone“ vom Freitag soll die Nachfrage enorm sein. Nach Wiens geltender Quarantäneverordnung sind ungeimpfte Kinder bei engem Kontakt mit einem oder einer CoV-Infizierten als K1 einzustufen und müssen für zehn Tage in Quarantäne, mit Freitestmöglichkeit nach fünf Tagen. Das stellt für berufstätige Eltern eine Herausforderung dar.

„Gescheit und notwendig“

Hacker selbst ist optimistisch, dass der Impfstoff für Kinder unter fünf auch in Europa bald zugelassen wird. „Ich finde das gescheit und notwendig“, wurde der Gesundheitsstadtrat zitiert. Bisher haben in Wien 13.741 Kleinkinder (unter Fünfjährige) eine CoV-Impfung erhalten, die Daten dazu stammen aus dem E-Impfpass mit Stand 30. Juni 2022.

Dabei handelt es sich um Off-Label-Impfungen von Kinderärztinnen und -ärzten, bei denen eine Schutzimpfung auf Wunsch der Eltern möglich ist, wie Norbert Schnurrer, Sprecher von Hacker, mitteilte. 5.008 dieser Impfungen wurden Kindern zwischen null und vier verabreicht. Da in Wien laut Statistik Austria rund 96.000 Kinder dieser Altersgruppe leben, beträgt der Anteil geimpfter Kinder in diesem Alter rund 14 Prozent.