„Es geht natürlich ein Stück Kindheitserinnerung verloren“, hieß es etwa am Freitag in „Wien heute“ von einem Fahrgast, während andere die E1-Garnitur zumindest als Foto bewahren wollen: „Ich werd auch viele Fotos machen, dass ich ein paar Alben zu Hause habe vom E1, der E1 ist eines meiner Lieblingsfahrzeuge gewesen.“
Die letzte Fahrt mit der E1-Garnitur absolvierte auch Straßenbahnfahrer Kurt Klement: „Als Nostalgiker ist man immer traurig, wenn irgendwas Älteres verschwindet. Aber des ist eben diese Epoche. Jedes Fahrzeug hat seine Epoche, und des war eben diese Epoche von 1967, sog i amal, bis jetzt 2022. Und die ist halt jetzt aber vorbei.“
E1-Garnitur auch im Museum
In Zukunft wird es die E1-Garnituren im Stadtbild also nicht mehr geben. „Früher wurden die E1-Straßenbahnen in andere Städte weiterverkauft. Bei den jetzigen verbleibenden wird eine ins Museum gebracht. Andere werden an Privatpersonen verkauft“, erklärte Lisa Schappelwein, Pressesprecherin der Wiener Linien. Teilweise werden die Garnituren auch zum Ersatzteillager und landen dann in der Schrottpresse.
Letzte Bim-Fahrt mit dem E1
Am Freitagabend geht eine Ära zu Ende, denn die alten E1-Straßenbahnen drehen ihre allerletzten Runden. 55 Jahre lang prägten die rot-weißen Bims mit dem markanten Bimmeln das Wiener Straßenbild.
Laut Wiener Linien hat Wien mit einer Betriebslänge von 172 Kilometern das sechstgrößte Straßenbahnnetz der Welt. Die Straßenbahnen legen demnach pro Jahr etwa 23 Millionen Kilometer zurück (die Busse der Wiener Linien 40 Mio. Kilometer, die U-Bahnen 15 Mio. Kilometer). Den Fahrgästen stehen rund 500 Straßenbahnzüge, über 400 Busse und über 150 U-Bahn-Züge zur Verfügung.