Zumindest 37 Jugendliche mit erhöhtem Förderbedarf haben laut einem Bericht der Wochenzeitung „Falter“ keinen Schulplatz mehr. Grund sei, dass die Bildungsdirektion die Anträge auf ein weiteres Schuljahr abgelehnt hat. Einen Rechtsanspruch darauf, in die Schule zu gehen, haben Kinder mit schweren Behinderungen nur bis zur neunten Schulstufe.
In der Sonderschule Herchenhahngasse in Wien-Floridsdorf sei jetzt 16 schwer behinderten Kindern kein elftes Schuljahr bewilligt worden, schilderte Elternvertreter Jürgen Schamberger gegenüber Radio Wien: „Wir haben die Verständigung von der Bildungsdirektion bekommen, dass es an Personal fehlt und den Räumlichkeiten, um die Kinder weiterhin in der Schule zu belassen.“
Große Probleme für Eltern
Ein Betreuungsplatz in einer Einrichtung wäre die Alternative für die 16 Kinder. Doch bisher habe von den Betroffenen noch niemand eine Zusage für einen Platz bekommen, schildert Schamberger gegenüber Radio Wien. Der Fonds Soziales Wien fördert zwar Betreuungsplätze, doch Trägervereine wie die Caritas können wegen Personalmangels nicht genug anbieten. Das bringe große Probleme, so Schamberger, für die Eltern stelle sich die Frage, ob sie noch weiter arbeiten können oder den Job aufgeben müssen.
Fonds Soziales Wien sucht aktuell 30 Plätze
Derzeit suche man für 30 schwer behinderte Jugendliche einen passenden Tagesstrukturplatz, heißt es vom Fonds Soziales Wien in einer Stellungnahme gegenüber Radio Wien. Das heiße aber nicht, dass der Bedarf nicht höher sei, so eine Sprecherin. Man könne aber nur für jene suchen, die auch Bedarf angemeldet hätten.
„Wir sind uns bewusst, dass die Situation für die Eltern und Kinder alles andere als leicht ist“, so die Sprecherin weiter. Es gebe auch freie Plätze, eine Herausforderung seien aber Plätze, die spezifische Anforderungen erfüllen müssen. Erschwerend sei auch der Personalmangel in dem Bereich.