Testteilnehmer:innen im Rahmen des Aufnahmetests für Medizin in der Messe Wien
APA/Eva Manhart
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Bildung

6.000 traten zu Medizinaufnahmetests an

Wer im kommenden Semester an einer österreichischen Universität Medizin studieren will, für den oder die wird es heute ernst. In Wien sind rund 6.000 Personen zum Aufnahmetest angetreten, sie rittern um 760 Studienplätze.

Damit kommen in Wien rund acht Interessentinnen und Interessenten auf einen Studienplatz in den Fächern Human- und Zahnmedizin. Sie traten in der Messe Wien zum Medizinaufnahmetest an. Anders als im letzten Jahr ist ein 3-G-Nachweis für eine Teilnahme nicht mehr erforderlich, nach wie vor gilt aber abgesehen vom eigenen Platz eine FFP2-Maskenpflicht.

Testteilnehmer:innen im Rahmen des Aufnahmetests für Medizin in der Messe Wien
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7.881 Personen waren in Wien zum Aufnahmetest angemeldet

Was abgeprüft wird

Das Aufnahmeverfahren dauert inklusive Mittagspause rund acht Stunden: Abgeprüft werden das schulische Vorwissen aus Biologie, Chemie, Physik und Mathematik, Lesekompetenz und Textverständnis sowie kognitive Fertigkeiten (Zahlenfolge, Gedächtnis und Merkfähigkeit, Figuren zusammensetzen, Wortflüssigkeit, Implikationen erkennen).

Im Testteil „Sozial-emotionale Kompetenzen“ müssen die Bewerberinnen und Bewerber anhand der Beschreibung einer Situation feststellen, wie sich ihr Gegenüber fühlt, bzw. anstehende Entscheidungen hinsichtlich ihrer Bedeutung reihen. Angehende Zahnmediziner müssen statt Textverständnis und dem Erkennen von Implikationen manuelle Fertigkeiten nachweisen.

6.000 traten zu Medizinaufnahmetests an

Wer im kommenden Semester an einer österreichischen Universität Medizin studieren will, kommt an einem Aufnahmetest nicht vorbei. In Wien sind am Freitag rund 6.000 Personen angetreten und rittern um 760 Studienplätze.

Plätze für Aufgaben im öffentlichen Interesse

Erstmals bestand heuer die Möglichkeit, eine bestimmte Anzahl an Medizinstudienplätzen für Aufgaben im öffentlichen Interesse zu reservieren. Trotz des von vielen Seiten kommenden Rufs etwa nach mehr Kassenärzten auf dem Land wurde das Modell allerdings kaum genutzt, einzig das Bundesheer sicherte sich zehn Studienplätze an der Medizinuni Wien.

Die Kandidatinnen und Kandidaten dafür müssen am normalen Aufnahmetest teilnehmen, aber nicht wie üblich unter den besten 680 Humanmedizinstudienwerbern sein. Stattdessen reichen 75 Prozent der Punkteanzahl aller angetretenen Bewerberinnen und Bewerber. Grundsätzlich gilt für alle, die es nicht schaffen: Der Aufnahmetest kann unbegrenzt oft wiederholt werden.

Unter bisherigem Höchststand

Von ursprünglich exakt 15.788 Angemeldeten haben am Freitag insgesamt 11.643 Interessierte an den gemeinsamen Aufnahmeverfahren teilgenommen. An der MedUni Wien waren es knapp 6.000 Personen, in Innsbruck etwas mehr als 2.000 Personen, an der Med Uni Graz fast genau 2.000 und in Oberösterreich rund 1.000. Ein Rückgang im Vergleich zum Höchststand 2021 mit rund 18.000 Bewerbungen.

Das liege vor allem an den zurückgegangenen Anmeldungen aus anderen EU-Ländern, sagte die Vizerektorin für Lehre der MedUni Wien, Anita Rieder, bei einer Pressekonferenz am Freitag. Die Ursachen dafür seien vielfältig und nicht klar benennbar. Der Trend zum steigenden Interesse am Medizinstudium sei aber dennoch weiterhin erkennbar, so Rieder.

Aus Anschlussbefragungen wisse man, dass viele den Test mehrfach machen würden. Etwa jede zweite Person besuche dafür einen Vorbereitungskurs, berichtete Rieder. Die vielfach kritisierten teuren Kurse seien aber keine Voraussetzung zum Bestehen. „Alle haben die gleichen Chancen“, betonte Rieder.