Elf Künstlerinnen und Künstler des Kunst- und Kulturvereins Semmelweisklinik nützen künftig das Wirtschaftsgebäude der ehemaligen Klinik. Auf rund 3.500 Quadratmeter werden Ateliers, Veranstaltungs- und Kunsträume entstehen. Im Herbst ist die Eröffnung geplant. Die Zwischennutzung ist bis Herbst 2024 garantiert.
„Wir wollen natürlich so nachhaltig und ressourcenschonend wie möglich das Gebäude renovieren“, so Frederik Marroquin vom Kunst- und Kulturverein Semmelweisklinik. Bei einem Crowdfunding wurden 16.000 Euro gesammelt, um die Waschküche in einem Veranstaltungsraum umzugestalten.

Kritik des Stadtrechnungshofs
Das Areal der Semmelweiskinik hat turbulente Zeiten hinter sich: 2012 wurden leerstehende Pavillons an private Investoren verkauft. Der niedrige Verkaufspreis sorgte für eine politische Debatte. Der Vorwurf lautete Immobiliendeals, Korruption und Freunderlwirtschaft. Der Stadtrechnungshof bemängelte den Verzicht auf ein Bieterverfahren.
Kulturzentrum in Semmelweis-Klinik
Die ehemalige Semmelweis-Frauenklinik in Währing hat eine wechselhafte Geschichte hinter sich, es gab heftige Diskussionen um die Nachnutzung der Gebäude und Proteste von Anrainern. Vorübergehend ist Ruhe eingekehrt. In einem Teil der Klinik entsteht jetzt ein Kunst-und Kulturzentrum.
2018 wurde eine Bausperre verhängt und danach ein Flächenwidmungs- und Bebauungsplan erarbeitet. Dieser schreibt fest, dass das Areal nur für Bildung, Soziales und Kulturelles genutzt werden dürfe. „Damit ist sämtlichen Spekulationen, dass hier Luxuswohnbau gemacht wird, dass es irgendwann den Besitzer wechselt und man hier nur mehr teure Wohnungen hat, der Riegel vorgeschoben“, so Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne).

BIG plant Bildungseinrichtung
2019 zog die Frauenklinik in das Krankenhaus Nord um. Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) übernahm 2020 drei Pavillons. Derzeit wird geplant, wie das Haus weiter genutzt werden soll. Laut BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner „geht es in Richtung Bildung.“