Der Wiener Sportstadtrat Peter Hacker (SPÖ) setze am Montag mit dem Bezirksvorsteher der Leopoldstadt, Alexander Nikolai (SPÖ) den Startschuss zum Bau der neuen Hale. „Die neue Sport & Fun Halle wird bestens ausgestattet sein und wesentlich mehr Komfort und Möglichkeiten bieten als zuvor“, so Hacker in einer Aussendung. „Sie ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln optimal zu erreichen und die umliegenden Schulen und Kindergärten können sich über einen weiteren Bewegungsraum freuen – zu absolut günstigen Preisen.“
Schulen sollen künftig um 180 Euro eine Semesterkarte kaufen können, die dann für alle Schülerinnen und Schüler gilt. Errichtet wird die Halle auf dem Areal der bereits abgerissenen Jugendsportanlage Venediger Au am Praterstern. Die bestehende Sport- und Fun-Halle in der Engerthstraße ist aktuell ein Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine. Laut Stadt liegt sie auf dem Planungsgebiet für das neue internationalen Fernbusterminal und muss daher verlegt werden.
3.680 Quadratmeter Nutzfläche drinnen
Errichtet wird die Halle als Holzbau, rund um einen Kern aus Stahlbeton, in dem sich die Sanitär- und Technikräume befinden. Im Freien ist ein Sportrasen geplant, drinnen soll es Sportfelder etwa für Beachvolleyball, Badminton, Streetsoccer, Streetbasketball und Hockey geben. Zudem werden Räume für andere Sportkurse zur Verfügung stehen. Insgesamt soll die Halle inklusive der Nebenräume rund 3.680 Quadratmeter Nutzfläche umfassen, dazu solle es rund 4.850 Quadratmeter Freifläche geben.
Grüne: Halle laut Flächenwidmung verboten
Der Bezirksvorsteher-Stellvertreter der Leopoldstadt, Bernhard Seitz (Grüne), bezeichnete den Bau in der Venediger Au hingegen als „illegal“. Laut Flächenwidmung sei der Bau der Halle verboten, heißt es in einer Aussendung „Bezirksvorsteher Nikolai und Stadtrat Hacker wollen die Halle über eine Ausnahme der Bauordnung durchdrücken“, so Seitz. Daher protestierten die Grünen im Rahmen einer Kundgebung gemeinsam mit Anrainern und Anrainerinnen gegen den Bau.
Genehmigt wurde die Halle von der Stadt als „Bau vorübergehenden Bestands“. Das lassen die Grünen jedoch nicht gelten, denn das würde nur Gebäude betreffen, die sofort wieder abgebaut werden könnten und einem vorübergehenden Zweck dienen würden. Das treffe auf die neue Halle nicht zu, sie habe unter anderem ein massives Betonfundament. Die Halle würde Grünräume verbauen, kritisiert Seitz, er plädiert für eine Integration in die neue Sportarena und das neue Fernbusterminal beim Handelskai.
Hacker-Büro: Bau erlaubt
Seitens des Büros von Hacker wurde gegenüber der APA betont, dass die Flächenwidmung „Erholungsgebiete Sport und Spielplätze“ den Bau der Halle erlaube. „Weil das alte Funktionsgebäude der Jugendsportanlage weggerissen werden musste und ein neues Gebäude entsteht, muss die Bauordnung geändert werden. Das ist ein ganz normaler Vorgang, der bei vielen Bauprojekten vorkommt“, hieß es. Zudem werde die Halle als Holzbau in energieeffizienter Bauweise errichtet, samt Renaturierung bestehender versiegelter Flächen am Gelände.