Aufgeteilt in Quadranten zwischen einem und eineinhalb Hektar Wasserfläche sind bis zu 15 Amphibienmähboote täglich an der Alten Donau unterwegs. Dazu kommen noch diverse Begleitboote für weitere Aufräumarbeiten. Konkret handelt es sich bei den Wasserpflanzen um Makrophyten.
Diese sorgen für eine gute Wasserqualität in der Alten Donau. Aufgrund der schnellen Ausbreitung und der Gefahr für Badegäste in den Gewächsen hängen zu bleiben, müssen die Wasserpflanzen jedoch geschnitten werden. Bisher wurden dieses Jahr knapp über 1.000 Tonnen Mähgut aus dem Wasser geholt.
Neues Mähboot im Einsatz
Die Mäharbeiten beginnen bereits vor der eigentlichen Badesaison. Im Bereich der Stege ist es jedoch schwer, mit den großen Mähbooten ordentlich zu arbeiten. Daher mussten bisher Taucher eingesetzt werden, die durch händische Schneidearbeit für freies Wasser im Stegbereich sorgen.
Heuer ist neben den großen Booten erstmals mit dem kleinen, wendigen „Nixenkraut“ ein Mähboot mit schwenkbarem Baggerarm für den Uferbereich im Einsatz. „Eine große Erleichterung für die Mäharbeiten am Ufer“, wie Stadträtin Sima sagte. Zudem konnte man durch die zusätzlichen Begleitboote das Mähmanagement im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich effizienter gestalten, so Sima. Auch die Bezirksvorsteher des 21. und 22. Bezirks, Georg Papai und Ernst Nevrivy (SPÖ) berichteten gegenüber „Wien heute“ von positiven Rückmeldungen zufriedener Badegäste.
Mähgut wird zu Bioerde
Von den Sammelbooten aus wird das geschnittene Mähgut ans Ufer gebracht und von dort aus auf einen Lkw verfrachtet und in das Kompostwerk Lobau transportiert, wo es zu Biokompost verarbeitet wird. Das Endprodukt kann als Bioerde bei den Wiener Mistplätzen erstanden werden.
Im Konzept des Mähmanagements hat man sich zudem bewusst dazu entschieden, gewisse ufernahe Bereiche für mähfreie Schonzonen zu erklären. Diese seien wichtig für die Unterwasserpflanzen und dienen den Fischen als Rückzugsgebiet.
Hoher Mähaufwand an Neuer Donau
Im Bereich der Neuen Donau ist der Mähaufwand heuer hingegen besonders groß, weil sich aufgrund des späten Hochwassers im vergangenen Jahr das krause Laichkraut explosiv verbreitet hat. Diese Pflanze kann pro Tag um bis zu zehn Zentimeter in die Höhe wachsen.
Trotzdem müsse man laut Gerald Loew, dem Leiter der Wiener Gewässer, aufgrund der großen Uferlänge der Donauinsel Prioritäten setzen, man mähe daher zuerst in viel genutzten Badebereichen wie dem „CopaBeach“ und der Brigittenauer Bucht.
Neue niederwüchsige Pflanzen an Alter Donau
Neben den Makrophyten entwickeln sich in der Alten Donau auch niederwüchsige Pflanzen wie die aus der Familie der Characeen. Diese werden von der Stadt Wien gezielt am Wassergrund angepflanzt und würden für ein ökologisches Gleichgewicht im Wasser sorgen.
Bereits 2017 hat man mit der Bepflanzung gestartet. Die niederwüchsigen Pflanzen haben sich sogar über das Testgebiet hinaus entwickelt. Nach einer weiteren großflächigen Bepflanzung im Vorjahr setzt man das Projekt auch heuer mit Nachbepflanzungen fort.