Brunnen Karlsplatz
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Politik

Grüne wollen „Badebrunnen“ gegen Hitze

Der Pool am Gürtel war gestern – jetzt soll in den Brunnen der Stadt gebadet werden dürfen, zumindest wenn es nach den Wiener Grünen geht. Aufgrund der Klimakrise und der Hitzewelle haben sie dazu einen Antrag im Gemeinderat eingebracht.

Die Grünen argumentieren mit anderen europäischen Städten, in denen das Baden in Brunnen möglich und auch sehr beliebt sei – Basel in der Schweiz wird von Ömer Öztas, Jugendsprecher, Gemeinderats- und Landtagsabgeordneter der Grünen Wien, gegenüber „Wien heute“ als Beispiel genannt.

Aufgrund der Klimakrise und der Hitzewelle wird von der Stadtregierung die Öffnung der Brunnen etwa am Karlsplatz und am Schwarzenbergplatz gefordert. „Und auch wegen der Teuerungen bei den Freibadtickets haben wir uns entschieden, die Forderung zu stellen, dass die Brunnen in Wien im Sommer für die Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollen, um schnelle und niederschwellige Abkühlung zu schaffen“, so Öztas. Dafür müsste die Stadt Wien „einfach die Erlaubnis erteilen, dass die Menschen in den Brunnen schwimmen dürfen“. Bis jetzt ist das Betreten von Brunnen in Wien nicht gestattet.

Antrag auf Badebrunnen eingebracht

Der Pool am Gürtel war gestern, jetzt soll in den Brunnen der Stadt gebadet werden – zumindest wenn es nach den Grünen geht. Sie haben dazu einen Antrag im Gemeinderat eingebracht.

Stadt Wien bevorzugt „Sommerspritzer“

Die Stadt Wien hält nichts von der Idee. Das Büro des zuständigen Umwelt- und Klimastadtrates Jürgen Czernohorszky (SPÖ) verweist auf die gesetzlich vorgegebene Badehygiene und darauf, dass für eine öffentliche Nutzung ein ungefährlicher Zutritt gewährleistet sein müsse.

„Derzeit sind die bestehenden Anlagen nicht dafür vorgesehen bzw. es würden umfangreiche Nachbesserungen notwendig sein, um eine gefahrlose Nutzung zu gewährleisten. Eine Nachrüstung wäre auch aufgrund des oftmals bestehenden Denkmalschutzes schwer möglich“, so das Statement der Stadt.

Die Lösung zur Abkühlung seien laut der Stadt die 100 sogenannten „Sommerspritzer“ und die zusätzlichen Trinkbrunnen. Der Antrag zur Öffnung der Brunnen zum Badespaß wurde bereits abgelehnt, die Grünen wollen den Vorschlag allerdings weiterverfolgen.

Brunnen Schwarzenbergplatz
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Während der Sommermonate soll etwa im Brunnen am Schwarzenbergplatz geplantscht werden dürfen

„Auf keinen Fall würde ich da reingehen“

Passantinnen und Passanten rund um den Brunnen am Karlsplatz sind von der Badeidee ebenfalls nicht sonderlich angetan. „Der ist doch schmutzig, also da würde ich nicht reingehen“, so ein junger Mann. Eine Passantin ergänzte: „Auf keinen Fall. Schon alleine aus Hygienegründen.“ Eine Touristin würde das Abkühlen in Brunnen vor allem für Kinder begrüßen, aber sie folge natürlich den „Wiener Regeln“ und verzichtet darauf.