Im Ernstfall darf keine Zeit verloren gehen. Sekunden können lebensrettend sein. Daher schreibt der Gesetzgeber alle vier Jahre eine verpflichtende Übung in Tunnel vor, die länger als 500 Meter sind. Damit soll gewährleistet werden, dass Feuerwehren, Rettungskräfte, Polizei und Asfinag aufeinander eingespielt und mit den Einrichtungen des Tunnels vertraut sind.
Am 23. August findet eine solche Übung im längsten und meist befahrenste Straßentunnel Wiens statt – im Tunnel Kaisermühlen. Täglich fahren hier im Schnitt 100.000 Fahrzeuge durch. Für ein realistisches Unfallszenario werden Statistinnen und Statisten benötigt, die verletzte Personen spielen. Ab sofort kann man sich als Statistin bzw. Statist bewerben. Da diese Rollen aber sehr gefragt sind, wird die Asfinag die Plätze schlussendlich verlosen.

Eigenes Gerät für Nebel im Tunnel
Die Übungen werden von der Asfinag organisiert und gemeinsam mit den Einsatzorganisationen geplant, wobei das genaue Szenario nur wenige wissen. Meist wird ein Unfall im Tunnel mit mehreren Pkw oder einem Lkw simuliert – samt Brand und verletzten Personen.
Zu Beginn werden die Einsatzorganisationen von der Asfinag-Verkehrsmanagementzentrale in Wien-Inzersdorf alarmiert. Die Feuerwehren bekämpfen erst einen eventuellen Brand. Dieser wird etwa mit einer Nebelmaschine oder einem eigenen Gerät, das in Kärnten gemeinsam mit einer HTL entwickelt wurde, simuliert – mehr dazu in HTL-Schüler bauten Brandsimulator mit LEDs (kaernten.ORF.at, 27.03.2019).

Statistinnen und Statisten werden geschminkt
Danach folgt die Rettung der Menschen. Diese können in der Übungsannahme verletzt, bewusstlos oder eingeklemmt sein. Die Statistinnen und Statisten werden informiert, wie sie ihre Rollen spielen sollen, entsprechend geschminkt und während der Übung je nach Verletzung „verarztet“. Beginn der Übung ist 19.00 Uhr, das Ende ist für 2.00 Uhr Früh angesetzt.