Tischfussball im Obdach-Tageszentrum „aXXept“
APA/Tobias Steinmaurer
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Soziales

Klimatisierte Tageszentren für Obdachlose

Die Hitzewelle ist für wohnungslose Menschen eine besondere Herausforderung. In Wien bieten neun klimatisierte Tageszentren Abkühlung. Auch Wasserflaschen werden verteilt.

In Wien geht man nun aktiv auf Personen ohne Dach über dem Kopf zu, um sie über Möglichkeiten aufzuklären, wie sie sich vor den hohen Temperaturen schützen können. Die Straßensozialarbeit von Obdach Wien sucht tagtäglich obdachlose Menschen im öffentlichen Raum auf. Sie werden zunächst mit dem Nötigsten versorgt – vor allem mit Wasser. Zudem wird auf die Tageszentren der Wiener Wohnungslosenhilfe (WWH) verwiesen. Wer diese aufsucht, kann sich dort in großteils klimatisierten Innenräumen abkühlen. Auch Duschen stehen zur Verfügung.

Kochen, duschen, Wäsche waschen

Die neun Tageszentren verfügen laut Stadt über eine Gesamtkapazität von rund 700 Personen. Manche sind spezialisiert, etwa das Obdach aXXept in Mariahilf, das sich jungen Erwachsenen widmet. In den Einrichtungen kann man sich nicht nur ausruhen und verweilen, es besteht auch die Möglichkeit zu kochen bzw. Wäsche zu waschen. Auch Hunde sind willkommen, wird betont, sie erhalten auch Futter und Wasser.

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Mitarbeiter gibt Wasserflasche aus
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Pfeil, der zeigt wo es zur Waschmaschine geht
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Büro und Beratung im Obdach-Tageszentrum „aXXept“
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Obdach-Tageszentrum „aXXept“ Türe und Schild
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Grätzloase vor dem Obdach-Tageszentrum „aXXept“
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Tischfussball im Obdach-Tageszentrum „aXXept“
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In der Küche werden Spitzpaprika geschnitten
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KIsten mit Gemüse und Obst im Obdach-Tageszentrum „aXXept“
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Kleidungskisten im Obdach-Tageszentrum „aXXept“
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Hilfe auch bei 1450

„Alte Menschen, chronisch Kranke, Pflegebedürftige, aber auch Obdachlose können mit der Hitze aus unterschiedlichen Gründen schlechter umgehen und haben oft nicht die Möglichkeit, sich selbst zu schützen“, so Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ). „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer Einrichtungen wissen, wie sie für die notwendige Abkühlung sorgen können. Darüber hinaus sollten wir aber alle unsere Augen offenhalten, ob jemand Hilfe braucht.“

Markus Bousska, der Bereichsleiter bei Obdach Wien, betonte: „Wir haben in den vergangenen Wochen mehrere hundert Wasserflaschen verteilt und sie auf die Angebote in den Tageszentren hingewiesen.“ Wenn jemand akut Hilfe brauche, werde aber auch die Rettung gerufen.

Hitze belastet Obdachlose wie extreme Kälte

Die Hitzewelle ist für wohnungslose Menschen eine besondere Herausforderung. In Wien bieten neun klimatisierte Tageszentren Abkühlung. Auch Wasserflaschen werden verteilt.

Im Hacker-Büro verweist man generell auch auf die telefonische Gesundheitsberatung 1450: Wienerinnen und Wiener können dort Informationen über die Vorgehensweise bei Beschwerden durch die Hitze erhalten.

Pfarren nicht nur für Obdachlose geöffnet

Auch die Caritas bietet Schutz vor den hohen Temperaturen. Rund 20 Pfarren in Wien und Niederösterreich öffnen ihre Pfarrhöfe und servieren in „Klimaoasen“ kühle Getränke und kleine Speisen – die auch mittels Spenden finanziert werden können. Die Caritas betont, dass sich das Angebot nicht nur an obdachlose Menschen richtet, sondern etwa auch an armutsbetroffene Personen, die in schlecht isolierten Wohnungen leben.