Hitzemaßnahmen in den Häusern zum Leben
Kurt Kuball
Kurt Kuball
Chronik

Seniorenheime: Cooling Rooms gegen Hitze

In Wiener Seniorenheimen werden einige Maßnahmen ergriffen, um der Hitze entgegenzuwirken. So sollen in den städtischen Häusern zum Leben „Cooling Rooms“ und Trinkbrunnen den Bewohnerinnen und Bewohner die heißen Tage erleichtern.

In vielen Häusern wurden Wand- und Deckenkühlsysteme und „Cooling Rooms“ (gekühlte Aufenthaltsräume) für die Bewohnerinnen und Bewohnern geschaffen. Auch die Aufenthaltsräume der stationären Bereiche sowie die sogenannten „Wohnzimmer“ für Menschen mit demenziellen Erkrankungen werden gekühlt. „Seniorinnen und Senioren schwitzen weniger, was dazu führt, dass deren Körper schneller überhitzen“, erklärt Simon Bluma von den Häusern zum Leben.

Man müsse darauf achten, dass die Bewohnerinnen und Bewohner nicht zu lange körperlicher Anstrengung ausgesetzt sind und Zugang zu kühlen Rückzugsorten haben. Als Pilotprojekt für alle Häuser zum Leben soll beim Haus Rossau die begrünte Fassade die Umgebungsluft verbessern, aber auch als Kühlinsel wirken. Auch die Gärten der Häuser zum Leben werden immer wieder bepflanzt und bieten mit ihren Teichen und Bäumen kühle Plätze im Sommer. Außerdem gibt es in jedem Haus einen zentral gelegenen Trinkbrunnen.

Tägliche Ess- und Trinkprotokolle

Besonders im Sommer führen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gastronomie- und des Pflegebereiches ein tägliches Ess- und Trinkprotokoll von den Bewohnerinnen und Bewohnern. Ältere Menschen hätten nämlich oft kein Durstgefühl mehr, so Simon Bluma von den Häusern zum Leben. In der heißen Jahreszeit kann auch die hitzebedingte Appetitlosigkeit schnell zu Dehydration führen.

Die Forschungsküche der Häuser zum Leben entwickelten außerdem einen „Flüssigkeitsriegel“, der den Appetit anregen soll. Die enthaltende Flüssigkeit wird zu 100 Prozent vom Körper aufgenommen und kann daher zur Flüssigkeitszufuhr gerechnet werden. Zusätzlich gibt es in den Häusern zum Leben zu jeder Mahlzeit kühlende Speisen und Obst mit hohem Flüssigkeitsgehalt.

Hitzemaßnahmen in den Häusern zum Leben
Sarah Bruckner
„Cooling Rooms“ und beschattete Terrassen sorgen in den Häusern zum Leben für Abkühlung

Klubs bieten kühle Räume für alle Senioren

Die Pensionistenklubs der Häuser zum Leben bieten an ausgewählten Standorten klimatisierte Räumlichkeiten für alle Seniorinnen und Senioren in Wien an. Dazu zählen zum Beispiel die Klubs in der Gumpendorfer Straße, am Biberhaufenweg, in der Breitenfurter Straße, in der Böcklinstraße oder in der Grüntorgasse.

Im Zuge der Klubs kann an auch an Ausflügen in die Berge oder an den See teilgenommen werden. Die Fahrten finden in den Sommermonaten Juli und August statt. „Raus aus der Stadt und hinein in das kühle Grün“, lautet das Motto bei den Urlaubsangeboten der Pensionistenklubs.

Fußbäder und kühle Umschläge

Auch die Kolpinghäuser Gemeinsam Leben in Meidling und in der Leopoldstadt gehen gegen die Hitze vor. Man achte vor allem darauf, dass die Seniorinnen und Senioren kühle Kleidung tragen, genügend Flüssigkeit zu sich nehmen und an die frische Luft kommen, so Katharina Trinkl von Kolping. Auch kalte Fußbäder und kühle Umschläge werden als Maßnahmen gegen die Hitze eingesetzt.

In den Caritas-Pflegeheimen wird darauf geachtet, dass die Seniorinnen und Senioren zu den richtigen Tageszeiten in den Garten gehen. Wichtig ist auch, dass die Innenräume effektiv durchgelüftet beziehungsweise klimatisiert und die Terrassen beschattet werden. Auch im Kuratorium Fortuna werden die Aufenthaltsräume klimatisiert. Wassertrinkbrunnen und intensivere Ess- und Trinkprotokolle kommen hier ebenfalls zum Einsatz.