Praktikantin in der Gastronomie
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Wirtschaft

AMS-Aktion gegen Gastro-Personalmangel

Der Arbeitsmarkt erholt sich zusehends. Österreichweit waren im Juli nur mehr 296.000 Menschen ohne Job. Auch in Wien gehen die Arbeitslosenzahlen zurück. Personal gesucht wird nach wie vor in der Gastronomie. Das AMS will jetzt mit einer Sonderaktion helfen.

In Wien waren im Juli etwas mehr als 97. 000 Menschen arbeitslos gemeldet – um knapp 17 Prozent weniger als noch im Juli des Vorjahres. Aber auch im Vergleich zum Vormonat dem Juni ist dieser Wert erneut leicht gesunken. Die Zahl der AMS-Kundinnen und Kunden in Schulung stieg um 10,4 Prozent auf 30.441 an. Die Summe beider Gruppen ging um 11,7 Prozent zurück.

In fast allen Branchen ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück. In der Hotellerie und Gastronomie gleich um über 25 Prozentpunkte, was natürlich mit CoV-bedingten Auflagen und Einschränkungen zu tun hat.

Zweiwöchiger Auffrischungskurs

Und genau im Bereich der Gastronomie gibt es laut AMS die meisten offenen Stellen in Wien. Deshalb will man hier jetzt mit einer Sonderaktion gegensteuern. Laut AMS soll allen arbeitslos gemeldeten Personen, die zuvor irgendwann einmal in der Gastronomie gearbeitet haben, ein Schnellkurs angeboten werden. In diesem zweiwöchigen Auffrischungskurs sollen sie möglichst rasch wieder fit für einen Job in der Gastronomie gemacht werden.

„Bedarf an Arbeitskräften groß wie schon lange nicht“

„Wir bemerken, dass der Bedarf an Arbeitskräften jetzt so groß ist wie schon sehr lange nicht“, sagt Arbeitsmarktexperte Martin Erhard-Kainz vom AMS Wien. „Zugleich werden nun viele Menschen, die die Corona-Zeit für eine Höherqualifizierung genutzt haben, mit den Schulungen fertig. Sie können wir nun gut in Jobs bringen.“

Niedrigster Wert seit Juli 2008

Die positive Entwicklung setzte sich österreichweit im Juli trotz des Ukraine-Kriegs und der Rekordteuerung fort. Ende des Monats waren 296.647 Personen beim AMS arbeitslos oder in Schulung gemeldet, um 47.292 Personen weniger als im Vorjahresmonat, teilte das Arbeitsministerium am Montag mit. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,6 Prozent, der niedrigste Juli-Wert seit 2008. Weiter hoch ist allerdings die Zahl der offenen Stellen.

Nach Bundesländern betrachtet gab es zum Vorjahr die größten Rückgange an Arbeitslosen in Tirol (minus 22,1 Prozent) sowie in Salzburg (minus 20,5 Prozent). Am geringsten fiel das Minus mit 11,7 Prozent in Wien aus. Besonders deutlich zeigte sich die Arbeitsmarkterholung österreichweit in der Gastronomie (minus 19,3 Prozent), der Warenproduktion (mninus 17,4 Prozent), im Handel sowie im Verkehrswesen (jeweils minus 16,7 Prozent).