Für das Theaterstück ist es quasi eine Rückkehr nach Hause. Unweit von der Rodauner Bergkirche begann Hugo von Hofmannsthal die Arbeiten an seinem bekanntesten Werk. Dort wird vom 7. bis 10. September die moderne Neu-Inszenierung „frauJEDERmann“ auf der Open-Air-Bühne in der Regie von Marcus Marschalek aufgeführt. Der Unterschied zu bisherigen Inszenierungen des Werks ist, dass die Hauptrolle nicht wie üblicherweise ein Mann, sondern eine Frau ist.
Jedermann nun Karrierefrau
Während Herr Jedermann als geizig und reich dargestellt wird, ist Frau Jedermann sowohl erfolgreich, geschäftstüchtig als auch selbstsicher. Sie wird von drei Schauspielerinnen verkörpert, die von Szene zu Szene wechseln. Damit sollen die unzähligen Facetten der komplexen Figur stärker zum Ausdruck gebracht werden.
Der Geschlechtswechsel der Hauptrolle begründet sich darauf, dass jahrhundertelang Frauen nur mitgemeint wurden. Bei der Inszenierung in Rodaun soll es hingegen umgekehrt geschehen: Frauen spielen, während Männer mitgemeint sind.
Auch andere Rollen werden von Frauen dargestellt. Anstelle des Teufels gibt es etwa eine Teufelin. Im Ensemble sind sowohl Laiendarstellerinnen und -darsteller als auch professionelle Schauspielerinnen und Schauspieler vertreten. Vergangenes Jahr waren rund 80 Personen an dem Projekt beteiligt, wobei alle Rollen doppelt besetzt wurden.
Weiteres Angebot am Rodauner Kirchenplatz
Neben der Inszenierung von „frauJEDERmann“ wird heuer Shakespeares Bühnenstück „Ein Sommernachtstraum“ beim Rodauner Theatersommer aufgeführt. Die Premiere der Komödie findet am 31. August statt. An insgesamt fünf Terminen wird das Publikum Zuschauerinnen die Möglichkeit haben, in Shakespeares fantastische Welt voller Magie und Elfen eintauchen zu können.
Im Fall von Schlechtwetter wird die Darbietung ins Kulturzentrum Perchtoldsdorf verlegt. Für kommenden Sommer plant der Kulturverein Rodaun Aktiv bereits die musikalische Inszenierung von Richard Strauss’ „Rosenkavalier“ als Libretto.