Lungenkrebskongress in Wien
International Association for the Study of Lung Cancer/APA-Fotoservice/Juhasz
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Gesundheit

5.000 bei Lungenkrebskongress in Wien

Rund 5.000 Expertinnen und Experten nehmen von 6. bis 9. August am Weltlungenkrebskongress in Wien teil. Die Veranstaltung zählt mit ihren persönlich anwesenden und virtuellen -Besucherinnen und Besuchern zu den größten Fachveranstaltungen in diesem Bereich.

Rauchen ist nach wie vor der häufigste Auslöser für Lungenkrebs. In Österreich weisen elf Prozent aller Krebserkrankungen bei Frauen und zwölf Prozent bei Männern die Diagnose Lungenkrebs auf. Lungenkrebs ist damit bei Männern die häufigste Todesursache in Zusammenhang mit Krebs und bei Frauen nach Brustkrebs die zweithäufigste. Neben Rauchen zählen auch der Kontakt mit dem Faserstoff Asbest sowie genetische Vorbelastungen zu den Ursachen.

Beim Kongress wird aus verschiedenen Fachbereichen und Ländern über die aktuellen Entwicklungen zur Prävention, Früherkennung, Diagnostik und Therapie informiert. Wirksame Wege zur Vorbeugung bzw. Behandlung sind die Früherkennung mittels CT-Untersuchungen von Risikopatienten wie eben Raucherinnen und Rauchern. Ein solches Programm zur Früherkennung kann die Lungenkarzinomsterblichkeit deutlich senken, wie Studien in den USA zeigen. Daher wird es an der MedUni Wien ebenfalls ein Pilotprojekt geben.

„Wesentliche Anerkennung für heimische Wissenschaft“

Die World Conference on Lung Cancer im Messe Wien Exhibition & Congress Center wird von der International Association for the Study of Lung Cancer (IASLC) mit Sitz in Denver, Colorado, USA, veranstaltet. „Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, die World Conference on Lung Cancer heuer nach 2016 zum zweiten Mal in der Kongressstadt Wien durchführen zu können. Aus meiner Sicht ist das eine ganz wesentliche Anerkennung für uns Wissenschafterinnen und Wissenschafter in Österreich“, so Robert Pirker von der MedUni Wien.

Lungenkrebskongress in Wien (v.r.n.l.):  Kongress-Ehrenvorsitzender Univ.-Prof. Dr. Robert Pirker (MedUni Wien), Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Helmut Prosch (MedUni Wien) und IASLC-CEO Karen Kelly, MD, Emeritus Professor of Medicine (University of California Davis, Sacramento, CA)
International Association for the Study of Lung Cancer/APA-Fotoservice/Juhasz
(v.r.n.l.): Kongressehrenvorsitzender Univ.-Prof. Dr. Robert Pirker (MedUni Wien), Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Dr. Helmut Prosch (MedUni Wien) und IASLC-CEO Karen Kelly, MD, Emeritus Professor of Medicine (University of California Davis, Sacramento, Kalifornien)

Weltweiter dreigleisiger Ansatz gegen Lungenkrebs

„Die IASLC ist die einzige internationale und wirklich multidisziplinäre Krebsvereinigung. Sie hat über 6.000 Mitglieder aus der ganzen Welt und allen Disziplinen wie Biologie, Epidemiologie, Radiologie, Pneumologie, Pathologie, Chirurgie, Strahlentherapie, Onkologie und Palliativmedizin, nicht zu vergessen Pflegekräfte, Angehörige anderer Gesundheitsberufe sowie Patienten. Bei der IASLC sind wir davon überzeugt, dass das globale Problem Lungenkrebs nach einer globalen Lösung verlangt“, so IASLC-Chefin Karen Kelly.

Die Herausforderung könne mittels eines weltweiten dreigleisigen Ansatzes angenommen werden: „Es braucht die Einbeziehung aller wissenschaftlichen Disziplinen, die neue Erkenntnisse und medizinischen Fortschritt ermöglichen. Wir benötigen zweitens unsere Mitglieder zur Aufklärung und Information sowohl der medizinischen als auch der allgemeinen Öffentlichkeit. Drittens müssen alle Mittel eingesetzt werden, um Lungenkrebs und andere Krebserkrankungen des Thorax als Gesundheitsbedrohung zu beseitigen“, stellte Kelly klar.

Sterblichkeit kann deutlich gesenkt werden

Lungenkrebs zählt zu den tödlichsten aller Tumore. Zugleich lässt er sich aber wirksam bekämpfen. Laut Helmut Prosch von der MedUni Wien seien wirksame Wege etwa „Raucherprävention und die Früherkennung mittels CT-Untersuchungen von Personen mit erhöhtem Lungenkarzinomrisiko“. Studien aus den USA und Europa würden zeigen, dass dadurch die Sterblichkeit deutlich gesenkt werden könne. In Österreich seien aktuell zwei Pilotprojekte mit starken Raucherinnen und Rauchern geplant. „Leider ist die Finanzierung noch unklar.“