Eine Frau der Wiener Tafel hält einen Karfiol in der Hand.
Wiener Tafel/Thomas Topf
Wiener Tafel/Thomas Topf
Soziales

Wiener Tafel ruft zu Spendentag auf

Heute und morgen findet der Tafelsammeltag statt. In einem Einkaufszentrum in Wien-Landstraße werden direkt vor einer großen Supermarktfiliale Lebensmittelspenden gesammelt. Zudem ist es auch möglich, online zu spenden.

Die derzeitige hohe Inflation und die damit zusammenhängenden Teuerungen bringen einkommensschwache Haushalte immer mehr in Bedrängnis. Viele Menschen können sich die Dinge des alltäglichen Bedarfs nicht mehr leisten und müssen sich beim Lebensmitteleinkauf einschränken. Die Wiener Tafel sieht sich infolgedessen mit einem steigenden Bedarf an Spenden konfrontiert und ruft nun zum großen Spendensammeltag auf.

Die Wiener Tafel
Der unabhängige Sozial- und Umweltverein rettet bis zu vier Tonnen Lebensmittel pro Tag vor der Mülltonne. Mit Warenspenden von Handel, Industrie und Landwirtschaft belieferte der Verein im Vorjahr insgesamt 92 Sozialeinrichtungen und versorgte damit täglich rund 20.000 Wienerinnen und Wiener.

Großer Tafelsammeltag

Bei der Interspar-Filiale im Einkaufszentrum „Wien Mitte The Mall“ werden am Freitag und Samstag Spenden gesammelt. Ehrenamtliche Helfer und Helferinnen der Wiener Tafel werden haltbare Lebensmittel oder Hygieneprodukte direkt von Supermarktkunden und -kundinnen entgegennehmen. Die erhaltenen Spenden werden daraufhin an bedürftige Menschen in Sozialeinrichtungen verteilt.

Ebenso besteht auch die Möglichkeit, im Zuge des digitalen Sammeltags Lebensmittel zu spenden, um armutsbetroffenen Menschen zu helfen. So kann man auf der Website der Wiener Tafel aus einer Produktpalette von haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln wählen und einen selbstgewählten Geldbetrag spenden.

Teuerungen, Einkauf, Supermarkt, Lebensmittel, Essen
ORF
Von Lebensmitteln bis zu Gas und Strom: Die Deckung der Grundbedürfnisse wird für Menschen in Österreich immer teurer.

Auswirkungen der Teuerungen

Rund 1,5 Millionen Menschen waren im Jahr 2021 in Österreich armuts- und oder ausgrenzungsgefährdet. Im Juni erreichte die Inflation einen Rekordwert von 8,7 Prozent. Die steigenden Lebensmittel- und Energiepreise bringen zunehmend Haushalte in finanzielle Notlagen und schüren Existenzängste.

Insbesondere Haushalte, deren Ausgaben bereits vor der Teuerung knapp bemessen waren, sind nun umso stärker betroffen. Manche Haushalte, die zuvor nur vereinzelt um Unterstützung ansuchten, sind mittlerweile auf die kostenlose Lebensmittelhilfe angewiesen.

Zudem ist ein Problem, dass der wachsende Bedarf an kostenloser Lebensmittelversorgung die Kapazitäten der Hilfsorganisationen übersteigt. Deswegen werden Lebensmittelspenden bei der Wiener Tafel momentan dringend benötigt.