Ein Mädchen spielt auf einer Geige.
Open Piano for Refugees
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Bildung

Musikschule ohne fixe Kosten sucht Schüler

Musikunterricht für alle und nicht nur für jene, die es sich leisten können: Das will die soziale Musikschule DoReMi bieten. Die Schülerinnen und Schüler zahlen so viel, wie sie verfügbar haben. Bis 15. August kann sich jeder und jede anmelden.

Die soziale Musikschule DoReMi hat es sich zum Ziel gemacht, Menschen aus allen Gesellschaftsschichten den Zugang zu qualitätsvollem Musikunterricht zu ermöglichen. Personen egal welcher Herkunft, Einkommensstatus oder Sprache sind bei DoReMi willkommen. Musikalische Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Die Anmeldephase für das kommende Wintersemester läuft noch bis 15. August.

Schüler entscheiden selbst über Kursbeitrag

DoReMi verfolgt das „Zahl so viel du kannst“-Konzept: Zu Semesterbeginn entscheiden die Schüler und Schülerinnen selbst, wie viel sie in der Lage sind, für den Musikunterricht zu bezahlen. In der Regel zahlen Einkommensstärkere mehr als die eigenen Unterrichtskosten und unterstützen somit finanziell schwächere Personen, heißt es bei der Schule. Schüler und Schülerinnen, für die ein eigenes Instrument zu teuer ist, können sich ein Leihinstrument ausborgen.

Im letzten Semester wurden an der Musikschule DoReMi insgesamt 150 Schüler und Schülerinnen in elf verschiedenen Musikfächern unterrichtet. Die Musikfächer reichen von orientalischen Instrumenten wie der Kurzhalslaute Oud bis hin zu gängigen Instrumenten wie Klavier, Gitarre und Geige. Der internationale Aspekt wird auch in einem Chor durch das Singen von Liedern in unterschiedlichsten Sprachen deutlich.

Zwei Musikschüler haben gemeinsam Klavierunterricht.
Alexander Gotter
Der Paarunterricht schafft ein respektvolles Umfeld, das mit Freude musizieren lässt.

Bei DoReMi findet der Unterricht in Paaren statt. Migrierte oder geflüchtete Menschen werden gemeinsam mit Menschen ohne migrantischen Hintergrund unterrichtet. Durch das gemeinsame Musizieren sollen Berührungsängste verschwinden und durch die Interaktion spielerisch Deutschkenntnisse verbessert werden.

Finanzierung über Patenschaften

Die Musikschule finanziert sich vorwiegend über Musikpatenschaften. Zusätzlich werden Pianos in der Stadt aufgestellt, erzählt Leiter Omar Altayi. Diese sogenannten Open Pianos lukrieren zusätzliche Spendengelder. Interessierte können auch online Geld spenden oder eine Musikpatenschaft eingehen. Indem Musikpaten und Musikpatinnen Kosten von 170 Euro pro Semester decken, ermöglichen sie einer einkommensschwachen Person den Musikunterricht.