Frau und Kind beim Testen
APA/Hans Punz
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Politik

Wien gegen CoV-infizierte Lehrer

Mit dem Coronavirus infiziertes Lehrpersonal soll ab Herbst mit einer FFP2-Maske unterrichten dürfen. Das hat am Dienstag Bildungsminister Polaschek erneut bekräftigt. Doch wie bei vielen CoV-Maßnahmen will Wien auch hier nicht mitziehen.

Es gebe eine einheitliche Regelung des Gesundheitsministeriums für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Diese solle auch für Pädagogen gelten. „Wer es für sich verantworten kann, kann in die Klasse gehen“, sagte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) am Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz. „Wenn eine Lehrerin oder ein Lehrer sich gesund fühlt und das Gefühl hat, er kann in die Schule gehen, hat er die Möglichkeit wie alle anderen auch“, betonte der Minister.

Neue Regeln in den Schulen

Positiv auf das Coronavirus getestete Lehrer sollen ab Herbst mit einer FFP2-Maske unterrichten dürfen, wenn sie symptomfrei sind.

Man müsse sich darauf einstellen, „dass Covid uns nicht verlassen wird“. Sollte aber eine Variante kommen, die hochansteckend ist und zu schwereren Verläufen führt, müsse man sich die Regelung erneut ansehen. Er erinnerte daran, dass in den vergangenen beiden Jahren immer wieder das Offenhalten der Schulen eingefordert worden sei. Wenn man nun die Möglichkeit schaffe, ein Schließen von Klassen bzw. Schulen zu verhindern, indem man symptomfreien Infizierten mit Maske das Unterrichten erlaube, dann sei dies vertretbar.

Himmer kündigt Sonderweg für Wien an

Doch die einheitlich für Österreich geltenden Regeln sollen einmal mehr nicht für Wien gelten. Bildungsdirektor Heinrich Himmer (SPÖ) kündigte am Dienstag an, dass die Stadt Wien erneut einen Sonderweg bei ihren öffentlichen Schulen einschlagen werde: „Und daher werden wir auch den Weg der Sicherheit dort weitergehen in Wien, nämlich bei den Lehrern und Lehrerinnen, die im Landesdienst stehen. Und auch dort ist ein Einsatz im Klassenzimmer, auch wenn man symptomfrei ist, ab Herbst nicht möglich.“

Oberstes Ziel sei es, dafür zu sorgen, dass die Schulen offen bleiben könnten. Dafür müssten aber mit dem Coronavirus infiziertes Lehrpersonal und Schüler zuhause bleiben. Sonst sei dieses Ziel nicht erreichbar, so Himmer: „Denn wenn wieder viele ausfallen, ist der Schutz für alle anderen nicht gewährleistet.“

Rückkehr von Masken und Tests möglich

Dass die Masken im Herbst in die Schulen zurückkehren, will Himmer heute nicht ausschließen. Auch das Testen könnte dann wieder ausgerollt werden. Denn aus seiner Sicht habe das Testen in den Schulen sehr gut funktioniert. Es sei dafür zu sorgen, wie gemeinsam mit den Verantwortlichen in Wien und im Bund erreicht werden könne, dass Testsicherheit und Testanzahl möglich so bleiben, „dass wir wissen, was in den Klassenzimmern passiert“.

Wien will jedenfalls bald nach dem 15. August seinen Erlass mit Sicherheitsmaßnahmen an die Schulen schicken, damit man sich noch rechtzeitig vorbereiten könne, betonte Himmer. Bildungsminister Polaschek will die Detailregeln für das neue Schuljahr erst später, nämlich am 29. August, präsentieren.