Derzeit findet eine nie dagewesene Umverteilung von der Bevölkerung hin zu den Energieunternehmen statt, sagte Oliver Platzek, Chefökonom beim Sozialliberalen Momentum Institut, im ORF Radio. Eine Sondersteuer auf die Gewinne sei nötig: „In einer Zeit, wo alle ärmer werden, gleichzeitig aber die Energiekonzerne reicher werden, ist es durchaus gerechtfertigt zu sagen, der Staat greift hier ein, schöpft diese Gewinne ab“, so Platzek. Schließlich würde man den Unternehmen nichts wegnehmen, weil sie mit diesen zusätzlichen Einnahmen nie rechnen hätten können.
Geld für billigeren Tarif statt das Stadtsäckel
Auch in Wien wird diskutiert, wie Gewinne gerecht verteilt werden könnten. So ist die Stadt Alleineigentümerin der Wiener Stadtwerke und als solche steht ihr eine Gewinnausschüttung an den Stadthaushalt zu. Im Vorjahr waren das 16 Millionen Euro. Wieviel es heuer wird, lasse sich noch nicht abschätzen, so eine Sprecher des zuständigen Stadtrates Peter Hanke (SPÖ).
Fix ist jedenfalls, dass die Stadt für dieses und nächstes Jahr darauf verzichtet. Das Geld soll in die Energiewende und vor allem in den bestmöglichen Kundenpreis investiert werden. Das heißt, Wien Energie ist angehalten, Tarife mit Preisgarantie anzubieten. Damit haben die Kunden wenigstens die Sicherheit, dass der Tarif für ein Jahr nicht steigt. Der Verzicht auf die Gewinnausschüttung an den Stadthaushalt ist nur ein Puzzlestein der gesamte Wiener Energieunterstützung. In Summe werden laut Stadt 250 Millionen Euro locker gemacht. Der Löwenanteil davon wird aus dem Stadtbudget bezahlt.