In einem Klassenraum beugen sich ein Mann und eine Frau über ein Lehrbuch.
Universität Wien/ derknopfdruecker.com
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Bildung

Große Deutschlehrertagung an Uni Wien

Vom 15. bis 20. August versammeln sich rund 2.800 Deutschlehrende an der Universität Wien. Es ist weltweit die größte derartige Fachtagung, heißt es von der Uni. Thematisiert werden unter anderem das digitalisierte Lernen oder Lernmethoden.

Weltweit lernen derzeit mehr als 15,4 Millionen Menschen die deutsche Sprache als Fremdsprache: Das geht aus der Studie „Deutsch als Fremdsprache weltweit“ des deutschen Auswärtigen Amts hervor. In den vergangenen Jahren sei vor allem in Asien und Afrika ein starker Zuwachs an Deutschschülerinnen und Deutschschülern verzeichnet worden.

Dies läge an mehreren Gründen, wie Wirtschaftsbeziehungen oder internationalen Kooperationen. „Auch bildungspolitische Entscheidungen, wie die Einführung einer verpflichtenden zweiten Fremdsprache führen zu vermehrten Deutschunterricht“, so der Assistenzprofessor Hannes Schweiger am Institut für Germanistik der Universität Wien.

Trend der Digitalisierung im Sprachunterricht

Nach 1989 ist Wien nun zum zweiten Mal Schauplatz der alle vier Jahre stattfindenden Internationalen Tagung für Lehrende und Forschende auf diesem Gebiet. Unter dem Motto „*mit.sprache.teil.haben“ geht es etwa um aktuelle Trends, wie die Veränderung des Deutschlernens durch den digitalen Wandel.

Denn mittlerweile werden oft Online-Sprachlernangebote als Ergänzung zu klassischen Präsenzkursen verwendet, wie die Ergebnisse der deutschen Erhebung belegen. „Der Online-Unterricht ersetzt aber keinesfalls Begegnung und Austausch vor Ort. Menschlicher Kontakt ist beim Spracherwerb weiterhin von zentraler Bedeutung“, ist Schweiger überzeugt.

Universität Wien
Alex Schuppich
An der Uni Wien wird es auch ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geben.

Zudem wird man sich lernwirksamen Methoden des Sprachenunterrichts widmen. Dazu zählt beispielsweise die Frage, wie man als lehrende Person am besten die Schüler und Schülerinnen unterstützt, so Schweiger. Auch darüber, welche Bilder der Gesellschaft man künftig im Unterricht vermitteln will, werde man diskutieren.

Forderungen an die Politik

Neben dem Fachprogramm wird auch ein vielfältiges Kulturprogramm angeboten. Dieses umfasst sowohl Lesungen, Theaterworkshops, Filmvorführungen als auch Konzerte. Ebenfalls wird es Exkursionen durch Wien und in andere Regionen Österreichs wie in die Wachau geben. Bei der heurigen Tagung sei auch ein breitgefächertes Angebot für all jene, die nicht nach Wien kommen können, vorhanden, so Schweiger. Man könne online live bei etwa Lesungen und Plenarvorträgen zuschauen und teilweise auch interaktiv teilnehmen.

Bei der Abschlussveranstaltung am 20. August werden die „Wiener Thesen zur Sprachenpolitik“ der Öffentlichkeit vorgestellt, wie es in einer Aussendung heißt. Die Wiener Thesen werden auch Forderungen gegenüber der Politik enthalten.