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Chronik

Baby geschüttelt: Ermittlungen zu Mordversuch

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen eine 28 Jahre alte Frau wegen versuchten Mordes. Die Frau soll ihr Baby fast zu Tode geschüttelt haben. Das Kind liegt auf der Intensivstation eines Wiener Spitals.

Die vorläufige Einschätzung eines beigezogenen Gerichtsmediziners – sein schriftliches Gutachten liegt noch nicht vor – habe die Verdachtslage in Richtung eines Schütteltraumas „erhärtet“, teilte Behördensprecherin Romina Kaschnitz am Donnerstag mit.

Die Anklagebehörde geht von bedingtem Tötungsvorsatz aus. „Wir sind der Annahme, dass es die Mutter zumindest ernstlich für möglich gehalten und sich damit abgefunden hat, dass durch das Schütteln der Tod des Babys eintreten kann“, sagte Kaschnitz. Bei Landesgericht für Strafsachen sei die Verhängung der U-Haft über die Tatverdächtige beantragt worden: „Die rechtlichen Voraussetzungen liegen vor.“ Das Gericht habe bis Freitagabend Zeit, darüber zu entscheiden, meinte Kaschnitz.

Kleinkind nicht in akuter Lebensgefahr

Indes befindet sich das vier Monate alte Baby nicht in akuter Lebensgefahr, hieß es seitens des behandelten Spitals. Die Mutter hatte nach ihrer Festnahme laut Polizei eingeräumt, das Kleinkind einmal „aus Verzweiflung“ geschüttelt zu haben, da es ununterbrochen geweint habe.

Die Eltern hatten die Rettung alarmiert, im Krankenhaus stellten dann die Ärzte lebensbedrohliche innere Verletzungen fest und schalteten die Polizei ein. Das Landeskriminalamt Wien nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Das Baby befindet sich derzeit auf einer Intensivstation.